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Mittwoch, 9. Mai 2012

Ramadan naht...

As-salamu aleikum, liebe Geschwister,

in großen Schritten naht der Ramadan und wie immer nehme ich mir Sachen vor, die ich auf spritueller Basis für meinen Iman neben dem körperlichen Fasten erledigen möchte.
Die Zeit vor dem Ramadan nehme ich aber auch immer wieder zum Anlass, für mich selber und andere den Anstoss zu geben, dass der Ramadan nicht der Monat des Ausschweifens sein sollte.
Bedenklich wurde für mich nämlich dieser Punkt, als ich eine Umfrage zur Kenntnis nahm, in der Muslime zum Ramadan Stellung nahmen und ein Viertel sagte, dass sie sich insbesondere auf das Iftar-Essen freuen, da es im Ramadan Sachen gäbe, die es sonst nicht gibt. Wenn man dann eingeladen ist, findet förmlich eine Art Kochwettbewerb statt unter den Geschwistern, wer das Beste (und meiste?) auf den Tisch bringt.
Zudem kommt noch das Gefühl, dass der Ramadan der teuerste aller Monate ist und zwar beim Einkauf. Geht das nur mir so, dass ich angesichts dieser Konsumierung ein vages Gefühl dafür bekomme, dass gerade diese Voraussetzungen nicht unbedingt die besten Bedingungen für einen gelungenen Ramadan erfüllen?

Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Ramadan, als ich es alhamdulillah schaffte,jeden Abend zum Fastenbrechen und Tarawih-Gebet in die Moschee zu kommen. An einem Abend ass ich allerdings zuhause und zwar eine Tiefkühlpizza, die das leckerste für mich darstellte. In den darauffolgenden drei Jahren nahm dieses spezielle "Ramadan-Gefühl" immer mehr ab, die meiste Zeit beschäftigte ich mich mit meinem Sohn und stand in der Küche zum Kochen und Abwaschen. Qur'an-Rezitation? - Fehlanzeige. Ich bin eher ein Fan von Text statt Audios. Moscheebesuche? - Fehlanzeige. Ein Fünftel der wertvollen Zeit verbringt man mit Einkaufen, Putzen und Kochen. Wenn man dann noch arbeiten geht und sich um die Familie kümmert, kann man sich schon an einer Hand abzählen, wieviel Zeit dann für das geistige Fasten übrigbleibt.

Dieses Jahr habe ich mir jedoch vorgenommen, jeden zweiten Tag in der Moschee zu essen. Es wird schwierig mit Kind, doch ich möchte mir auch Zeit für meine eigene Arbeit an meinem Iman und Nafs nehmen. Und das Geld, was ich nicht für jeden zweiten Tag Lebensmittel ausgebe, das kann ich spenden an die Moschee, denn dort werden auch viele essen, die sich nicht jeden Tag Fleisch leisten können oder ein dreigängiges Menü. Denn wenn ich ein Gefühl am Tage für Bedürftige haben soll, dann darf und kann ich es auch am Abend nicht vergessen.

Ich wünsche den Geschwistern jetzt schon einen gelungenen Start in den Ramadan.

Wa salam

Zum Nachlesen sei nochmals auf diesen Artikel hingewiesen: http://www.way-to-allah.com/dokument/Ramadan_und_Fasten.pdf