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Freitag, 2. November 2012

Mal ganz ehrlich...

ich habe derzeit gerade zwei Bücher vor mir liegen, einen Islamoroman (zur Kategorie komme ich gleich) und den letzten von John Green (der kundige Leser wirds wissen: "Das Schicksal ist ein mieser Verräter").

Da ich den Islamoroman noch lese, obwohl er enorme Tücken hat, mal ganz kurz zur Kategorie: So neu ist das Ganze ja nicht, obwohl Herr Yunus Acun gerne behauptet, er habe höchstselbst diese Sparte erfunden. Nein, hat er nicht. Die meisten kennen ja sicher das Buch von Jotiar Bamarni "Muhammad - die Lebensgeschichte des letzten Propheten" und allein das würde ich schon zu dieser Gruppe zählen wollen. Genausogut würde auch Kamran Pashas "Aisha und Mohammad" dazu zählen und könnte man noch weitaus vorher anfangen, würden mit Sicherheit noch mehr Bücher darunter fallen, zum Teil auch Bücher, die sich einen festen Platz in der Weltliteratur gesichert haben.

Was kann man eigentlich zum "Islamoroman" rechnen? Wahrscheinlich würde jeder meinen, dass es Bücher sind, die von Muslimen geschrieben worden sind und die einen Einblick in ihre Religion werfen lassen.

Dummerweise sind gerade die von deutschen Muslimen geschriebenen immer wieder beseelt von einer Elegie, die mich fast immer an Wagners "Götterdämmerung" denken lässt (ups, fast vergessen, bei manchen Muslimen ist ja selbst das verboten), nein ganz ehrlich, mir fehlt eine wirkliche Leichtigkeit und dummerweise auch die Glaubwürdigkeit der Figuren. Nein, ich werde jetzt nicht auf den Islamoroman zu sprechen kommen, den ich gerade lese.

Stattdessen werde ich mich jetzt mit Vergnügen einem der besten Bücher, die ich je lesen durfte, widmen: John Greens "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".
Wer gerne liest, hat das eine oder andere Lieblingsbuch, das einen über den einen oder anderen schlechten Moment hinweggeholfen hat, wie ein guter Freund, der einen tröstet. Figuren, die einem ans Herz gewachsen sind und mit denen man auch im Leben gerne befreundet wäre bzw. die man nie im Leben kennenlernen möchte. Ein gutes Buch ist für mich wie ein Zuhause, in das ich eintauchen kann.

Hazel und Gus sind fast normale Teenager, doch sie haben in ihrem Leben eine Bürde zu tragen, an denen ihre Familien und Freunde fast zugrunde gehen: sie sind unheilbar krank. Inmitten der ständigen Untersuchungen, der ständigen Angst, dass die Tumore wiederkehren, haben sich Hazel und Gus und all die anderen Krebspatienten einen ehrlichen und sympathischen Humor bewahrt. Hazel und Gus verlieben sich ineinander und im Grunde genommen ist ihre Liebe und ihr Dasein eine Hommage an das Leben. Das Beste an dem Buch ist: es ist kein Krebsbuch, "denn Krebsbücher sind doof", sagt Hazel. Der Krebs spielt zwar eine grosse Rolle in dem Buch, natürlich, doch es schwnigt nicht das übliche Pathetische mit, das sonst solchen Büchern anhaftet. Die Figuren sind so echt gezeichnet, so liebevoll, dass man meint, sie würden in nächster Umgebung leben, man könnte mit ihnen befreundet sein. Es ist ein leises Buch, aber eines, das Wirkung hinterlässt, mit einer Wucht, die man nur selten erlebt.


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