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Sonntag, 29. Dezember 2013

Wenn meine Seele ein Garten wäre

Wenn meine Seele ein Garten wäre


Als ich vor zwei Jahren an der Bushaltestelle in der Nähe meiner Wohnung auf den Bus wartete, fiel mir ein Plakat einer freikirchlichen Einrichtung auf, das zum "stattkaffeegottesdienst" einlud.
Thema war "Wenn deine Seele ein Garten wäre". Und das brachte mich auf den Idee, einige Gedanken dazu zu notieren. Klar hat es lang gedauert, allerdings musste ich mir auch darüber klar werden, wie ich es am besten auf den Punkt bringe, ohne mich dabei allzusehr im Artikel zu entblössen.

Wie sieht eigentlich mein idealer Garten aus?


Ja, und da kommen wir zum Knackpunkt, denn meinen idealen Garten gibt es nicht! Es ist immer was zu tun und wer die Vorliebe von Frauen kennt, Wohnungen mal schnell umzugestalten, kann sich auch gut vorstellen, dass man mit der Gestaltung seines Gartens immer nur bis zur Winterpause zufrieden ist. Toll wäre natürlich ein Garten, in dem man ohne Unkraut, abgestorbene Pflanzenteile, kaputte Zaunteile oder abblätternde Farbe auskommen muss, doch es befriedigt auch ungemein, sich um den Garten zu kümmern, also nimmt man solche Sachen gern in Kauf , um sich schlussendlich an seiner eigenen Arbeit zu erfreuen.

Wie sieht dann der Zustand des "Ist"-Gartens aus?


Gibt es ein nettes kleines Gartenhaus oder eher einen windschiefen Schuppen?
Führen die Wege nur aussen herum, so es denn auch Wege gibt oder muss man sich einen Pfad durch totes Gestrüpp bahnen?
Ist die Mauer hoch und undurchsichtig oder gibt es gar keine Begrenzung, sodass jeder dazu eingeladen ist, sich im Garten umzuschauen?
Gibt es nur eine öde Rasenfläche, die nicht einmal Platz für Wiesenblumen lässt oder hat man schön gestaltete Blumen- und Gemüsebeete, gar einen kleinen Teich und viele Bäume (ich liebe Bäume!)?

Warum ist Gartenarbeit mit der Arbeit an der Seele vergleichbar?


Ganz gleich, wie gross der Garten ist und was er beinhaltet, Arbeit gibt es immer. Auch im Winter. So ist es auch mit der Charakterreinigung: Arbeit gibt es immer, denn wir müssen uns Tag für Tag unser Verhalten vor Augen führen.
Seinen Garten besucht man (zwar meist nicht bei strömendem Regen) fast jeden Tag, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist; Unkraut sprießt - so weiß der erfahrene Gärtner - immer und meist an Stellen, wo man es nicht erwartet...ob sich kein unliebsamer Besucher eingenistet hat - kurz: wir umhegen den Garten und seine Pflanzen - die wir selbst ausgesucht und an- oder umgepflanzt haben nach langer Planung, wie unser Garten aussehen soll.

Und so ist es auch mit unserer Seele. Jeder von uns hat ein Ideal vor Augen, das er gerne erreichen möchte und so muss er jeden Tag daran arbeiten, es - in kleinen Schritten nur - zu schaffen. Schlechte Eigenschaften werden - ähnlich dem Unkraut und den abgestorbenen Pflanzen(teilen) - versucht auszumerzen, daß das bei Unkraut nicht gelingt, weiß man, doch genauso ist es bei schlechten Gefühlen wie Hass, Neid oder Hochmut. Immer wieder kochen sie bei bestimmten Nachrichten oder Ereignissen hoch - wohl dem, der weiß, wie man damit umgehen kann und sie abstellen kann.

Und kennt ihr die "Zaungucker", also die Leute, die am Zaun stehen und ab und an auf eine Stelle irgendwohin im Garten deuten und ein "Oh" oder "Ah" oder "Das ist eine schöne Idee, das möchte ich auch so machen." von sich geben? Wäre es nicht schön, wenn unser schöner Charakter ebenso ein Ansporn für andere Leute wäre?

Ich weiß schlußendlich durch die Arbeit an diesem Artikel und mit diesem Thema, an welchem Punkt ich starten soll, welche Bereiche mir überhaupt nicht zusagen und welche Bereiche ich überarbeiten muss.

Denn merke: Ehe man sich über den Garten anderer aufregt, sollte man sich darüber Gedanken machen, in welcher Ecke seines Gartens das Unkraut ungehindert sprießt.


Donnerstag, 26. Dezember 2013

Endspurt! Hörbuch nur 6,50€ statt 7,90€!

Nochmals ganz kurz: bis Ende des Jahres gibt es das Hörbuch "Eine Hörreise zum Quran" noch für 6,50 € - auch über Amazon.

Shoplink: http://www.mlk-shop.de/?go=artikel&ps=11705&subid=11706

Und: ab sofort werden keine Versandkosten für Lieferungen in Deutschland berechnet (europäisches Ausland: 4,50€)

Freitag, 13. Dezember 2013

"Wegweiser für Ratlose zum wahren Glauben"

Wegweiser für Ratlose zum wahren Glauben

Fathy Eid
Darulkitab-Verlagshaus, 2011
ISBN: 978-3-9811068-7-9
Preis: 15,95€
ca. 270 S., gebunden


Keine Sorge, das hier ist keine Rezension, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch überhaupt gründlich durchlesen kann.
Ich weiss nicht, was ich mir drunter vorgestellt hatte, als ich den Titel las und bis jetzt bin ich mir nicht sicher, wohin der Autor mit dem Buch überhaupt will. (BTW: Der Titel hätte doch besser übersetzt werden können..)

Ein kurzer Einblick in das Inhaltsverzeichnis verdeutlicht, dass es sich hierbei um ein Werk zur Aqida handelt, denn es geht um nichts anderes als um die 6 Säulen des Glaubens (Iman).

Ich finde die Gestaltung des Textes ein wenig unübersichtlich und unruhig durch den fehlenden Abstand von Kopfzeile und Textkörper und durch die fehlenden Einschübe beim Anfang eines neuen Abschnittes.




Sonntag, 1. Dezember 2013

Rezension zum Buch "Die Schlüssel des Guten"

Die Schlüssel des Guten

Autor: Abdurrazaq bin Abdulmuhsin al-Badr
Verlag: Islamische Schriften Verlag
1. Auflage 2013
ISBN-13:  978-3-942682-15-2
Broschiert, ca. 114 Seiten für 8,50€
bzw. als Kindle-Edition: 4,07€


Dank des Bruders des Buchblogs islamische-buecher-auf-deutsch bin ich auf die Kindle-Edition dieses Buches gestossen.
Sehr viele Titel als Kindle-Version für Muslime gibt es derzeit ja nicht zu kaufen, doch wolte ich es mal austesten, wie sich denn ein islamischer Titel auf dem Kindle so macht. (zu den technischen Eigenheiten komme ich dann noch.)

"Die Schlüssel des Guten" kann man nach dem Lesen und Studieren durchaus als Titel unter die Rubrik Charakterreinigung (Tazkiyya) einreihen und von daher möchte ich ganz vorsichtig einschätzen, dass es tatsächlich weniger für den Neukonvertiten, am wenigsten jedoch für den Islaminteressierten geeignet ist.  (wobei so ein wenig Charakterreinigung dem einen oder anderen gut zu Gesicht stünde).

Titel zur Tazkiyya gibt es wohl einige, die mal mehr oder weniger umfassend sind, "Die Schlüssel des Guten" ist recht dünn und kann man auch gerne mit dem Titel "Tazkiyyatu-Nafs" von Ahmad von Deffer (IZ München) vergleichen vom Inhalt. Das Buch teilt sich in zwei Hauptbereiche und zwar einmal werden sämtliche "Schlüssel" zum Guten und Schlechten aufgeführt, im zweiten Teil geht der Autor dann darauf ein, wie man zum Schüssel des Guten wird.

Wo sich von Denffer noch allgemein äusserte, geht hier der Autor noch ein Stück weiter und lässt tatsächlich auch mal Kritik laut werden, auch wenn es selten ist: "Schätze also niemals die Taten von anderen gering, denn du tust Gutes und er tut Gutes."

Alles in allem eine sehr aufschlussreiche Lektüre, wobei mir mehrere Dinge wieder mal ins Auge sprangen:

- das Wort "Altvordere" kenne ich tatsächlich nur aus dem Bereich der High-Fantasy, von daher ist die Übersetzung vielleicht ein wenig ungünstig.

- die Gestaltung des Textes, so wären tatsächlich Einschübe und klarere Abstände zwischen den Überschriften (nicht allen) und dem Text besser für die Übersichtlichkeit.

- für Liebhaber von gepflegter (deutscher) Sprache sind islamische Bücher  keine einfache Kost, meist reihen sich Hauptsätze an Hauptsätze, selten gibt es Sätze, die auch mal gewieftere Konstruktionen bilden. Oft sind es nur Aufzählungen, die den Einsatz von Kommas verlangen. Ein Lektorat wäre diesbezüglich schon eine ziemliche Verbesserung. (das ist allerdings allgemein zu betrachten  - das gilt nicht nur für diesen Titel)

Ich selbst habe die Kindle-Edition mit 4 von 5 Sternen bewertet, das lag aber auch mit daran, dass der Anhang nicht technisch abgetrennt war vom Haupttext (ein "upps?" war von mir die Reaktion). Die Printversion konnte ich nicht bewerten, da sie mir nicht vorliegt und von daher kann ich Interessierten nur raten, sich das Buch zuzulegen und es genau unter die Lupe zu nehmen.




     

Dienstag, 26. November 2013

Zur Zeit auf meinem Tisch...

befinden sich gleich zwei Bücher (wie immer): zum einen die Biographie des Muhammad Asad und zum anderen die Koranausgabe Asads aus dem Patmos-Verlag.

Ganz kurze Einschätzung (die lange folgt insh'allah bald): Sehr geeignet für alle, die mal wieder ein Buch lesen möchten, dass ein sehr gepflegtes Deutsch vorweisen kann, was momentan eine enorme Wohltat für mich darstellt. Grandios geschrieben und sehr aufwühlend.


Sonntag, 27. Oktober 2013

Ganz kurz zur Bubenheim-Übertragung

As-salamu aleikum,

die Bubenheim-Übertragung des edlen Qur'an ist (zumindest für mich) derzeit die Beste, aber auch kostenlos schwer zu haben, es sei denn, man ist grade auf der Frankfurter Buchmesse oder hat gute Beziehungen zur Saudischen Botschaft in Berlin (ja, man kann den Kulturattache dort anschreiben, aber sich nicht drauf verlassen, überhaupt man eine Info zurückzuerhalten...)

Die zum Verkauf freigegebene Variante ist auch schon stolze 40 Euro teuer, der Unterschied zur kostenlosen nur wenig aufwändiger - summa summarum wäre es für alle gut gewesen, diese Ausgabe zum einheitlichen Preis von 5 oder 7 Euro herauszugeben und auf die kostenlose Variante zu verzichten...BTW: Bibeln kosten auch nur wenige Euros und jeder kann sie sich leisten. Klar, es gibt auch unterschiedliche Ausgaben, aber die Standardausgabe kostet wirklich nur wenige Euros.

Wer einen Kindle sein eigen nennt, kann sich die Bubenheim-Ausgabe auch als eBook anschaffen für 2,68 Euro.

Der Unterschied zur Papier-Version: die Verse (Ayat) sind einzeln in arabisch und deutsch aufgeführt. Blättern kann man innerhalb des Qur'ans in den Suras bzw. durch die Menüführung nach einzelnen Stellen suchen. Das Ganze sieht dann so aus:
Die Abb. im Kindle

Wer einen Kindle noch nicht sein eigen nennt, kann sich auch gerne die Kindle-Version für den Rechner herunterladen, das ist möglich.Und achdem die Bubenheim-Ausgabe ja schön ins Gewicht geht und ein Kindle definitiv leichter zu tragen ist, liegen die Vorteile für die Geschwister, die auf diese Ausgabe nicht gern verzichten wollen und sie immer bei der Hand haben möchten, klar auf der Hand.

Hier ist noch der Link zur kostenlosen Pdf der arabisch-deutschen Version:

Bubenheim/Elyas Pdf

Wa salam


Mittwoch, 9. Oktober 2013

Bestseller 03/13

As-salamu aleikum,

hier also wieder die Bestsellerliste (Top 5) des Jahres 2013:

1. Muhammad - Die faszinierende Lebensgeschichte des letzten Propheten
    J. Bamarni, Verlag Die Schreibfeder

2. Alifba - Qur'anlesen für Anfänger
    Neil bin Radhan, Darulkitab

3. Islam - Wieso? Weshalb? Warum?
    A. Hemaya, WTH Verlagshaus

4. Hisnul Muslim
    Übers. v. M. Benhsain, Al-Tamhid

5. Mekka und der Gesandte Allahs
    Atfaluna-Verlag


Bestseller des Quartals III/2013 (Zeitraum Juli bis September)

1. Muhammad - Die faszinierende Lebensgeschichte des letzte Propheten
    J. Barmani, Verlag Die Schreibfeder

2. Eine Hörreise zum Qur'an
    IIS-Medien, mp3-CD

3. Alifba - Qur'anlesen für Anfänger
    Neil bin Radhan, Darulkitab

4. Ramadan für Dich
    Iman A. Reimann, Narrabila

5. Islam - Wieso? Weshalb? Warum?
    A. Hemaya, WTH


Samstag, 5. Oktober 2013

Offtopic: Warum ich glaube, dass Grafiker nix mehr taugen

Ich lese berufsmässig sehr viel, obwohl ich da durchaus einige Präferenzen habe (Bücher von Bestsellerlisten sind tabu für mich, es sei denn, ich habe sie vor dem Erscheinen auf denselbigen gelesen - manchmal kommt das vor).

Im nicht-islamischen Bücherkosmos sind es Titel aus dem Thrillerbereich, den ich im Übrigen langsam, aber sicher sein lasse, denn so abartig, wie Autoren mittlerweile denken und schreiben, sorry, geht gar nicht mehr, deshalb der Übergang wieder zum Horrorgenre (da auch nicht alles, aber es ist teilweise erträglicher als diese obskuren Serientäter...) und aus der Fantasy.

Allerdings frage ich mich langsam, aber sicher, ob denn diese Lektoren noch alle Tassen im Schrank und auf dem Tisch haben. Fangen wir mit dem Buchtitel an. Neuerscheinung von Tania Carver "Stirb, mein Prinz". Nett, nicht wahr? Pinkfarbener Einband und nach einem Blick ins Buch und den ersten Kapiteln wird klar: entweder hatte der Lektor einen besonders tollen Tag oder einen abartig skurrilen Humor. Vielleicht beides? Originaltitel: "Cage of bones" (ehrlich, passt viiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeellllllllllllllllllllllll besser) und wenigstens ein nettes Cover hier.

Ja, da wären wir auch schon beim Thema Cover. Gerade im Fantasybereich fällt selbst dem nicht-fantasybegeisterten Leser auf, dass sich die Titelseiten erschreckend ähneln und dummerweise passen sie meist nicht zum Inhalt des Buches. Bestes Beispiel: "Flammendes Erwachen"

Kleiner Tipp: dieses Antlitz ähnelt nicht einer Figur im Roman...









und jetzt stellt euch meine Enttäuschung vor, als ich mir die englische Covergestaltung ansah:


          Thematisch hat die deutsche Version überhaupt nichts mit dem Inhalt gemeinsam, naja, wahrscheinlich nur, dass da auch Mädels ne Rolle spielen.









Da lobe ich mir doch die  einfach gestalteten Cover von islamischen Büchern, die manchmal einen etwas eklektischen Geschmack aufweisen, aber bei denen man wenigstens erahnen kann, dass das Gesamtbild dann stimmt.

Und immer wieder tauchen diese bösartigen Beispiele von Buchgestaltung auf (siehe oben), dummerweise von Verlagen, die meist groooosss sind und im Fantasybereich ein kleines Sortiment aufweisen...Naja, vielleicht ändert sich das noch zum Positiven, aber ich habe da eher meine Zweifel...

Donnerstag, 19. September 2013

"Was du in zehn Minuten erreichen kannst"

Was du in zehn Minuten erreichen kannst
Autor: Abdul Malik  Muhammad al-Qasim
Übers. v. Ferhat Cavus
Ghuraba-Verlag, 2013
ISBN: 978-3-9815763-0-6
Brosch., ca. 90 Seiten, 8 Euro



Was kann man in zehn Minuten schaffen? Zehn Minuten sind keine sehr lange Zeit, wenn man sie für weltliche Sachen ver(sch)wendet und doch kann man zehn Minuten pro Tag erübrigen, um Allah ta'ala zu gedenken. Der Autor gibt einige Vorschläge, wie man zehn Minuten gewinnbringend für seinen Nafs und Iman quasi "anlegen" kann.

Alles in allem ein nettes Büchlein, dem es allerdings an Tiefe fehlt (eine exaktere Definition mit dazugehörigen islamisch fundierten Quellen des Begriffes der "Zeit" wäre zB schon sehr schön gewesen), bei den Überschriften habe ich mich teilweise stark an al-Qarni ("La Tahzan") bzw. al-Arifi ("Geniesse dein Leben") erinnert gefühlt, teilweise auch bei etlichen Abschnitten.   

Dem Übersetzer kann hier kein Vorwurf gemacht werden, denn gefunden habe ich dieses Buch leider nur auf einer Website (höchstwahrscheinlich in einer südostasiatischen Sprache), von daher kann ich leider keine Vergleiche ziehen.

Was mich speziell an diesem Buch stark irritierte, sind die Zitate. Da werden schon mal mitten im Qur'an-Vers die Worte "Nafs" bzw "Qur'an" nochmals in Anführungsstriche gesetzt (Hilfe! Zitate-Regelung!!!!), diese Worte sind generell im Text immer in Anführungsstriche gesetzt, vllt hätte dort nochmals jemand drüberschauen sollen, der ein wenig Ahnung von deutscher Grammatik und v.a. Zeichensetzung hat. Der ständige Wechsel in Sachen Umschrift (turkisiert/arab.) ist extrem nervend, da wäre eine sinnvolle Einheit vonnöten gewesen. Die fehlenden Quellenangaben, insbes. die verwendete deutsche Koranübertragung, müssten in der nächsten Auflage berücksichtigt werden, auch, dass Worterklärungen (für alle verwendeten Fachtermini) entweder als erkennbare Fussnote oder im Anschluss an den Text als Glossar aufgeführt werden sollten.

Fazit: Nett, muss aber nicht sein. Sehr einfache Sprache, das hätte doch schon etwas anspruchsvoller sein dürfen; für "alte Hasen" nicht geeignet. 


Hier anstelle eines PS der Kommentar des Übersetzers und Verlagsinhabers des Ghuraba-Verlages, der zwar unter die Spalte "Kommentar" gehören würde, aber ich umgehe mal diese Regel, weil ich ihn sehr lesenswert finde, über meine Lesensart nochmal reflektieren kann und euch auch in den Genuss kommen lasse möchte (die wenigsten lesen immer die Kommentare, was ich sehr schade finde):


As-selamu alaikum wa rahmatullahi wa barakatuhu Schwester,

möge Allah, der Erhabene, deine Seite segnen und dir bei deiner Rezension dahingehend helfen, richtige und treffende Worte zu finden. Amin.
  • Als aller Erstes möchte ich dir mitteilen, dass ich der Übersetzer dieses Buches bin. Es ist meine erste Übersetzung.
    Ich bin der Meinung, dass Buchkritiken nützlich sind, da sie auf gewisse Punkte aufmerksam machen, die man besser machen kann. Dafür erst einmal vielen Dank. Bei der nächsten Auflage werde ich einige Punkte, die du erwähnt hast, berücksichtigen. Im Nachhinein bin ich mit vielen Punkten auch nicht zufrieden, da ich – nachdem ich nun ein weiteres Buch übersetzt habe - mich, was Sprache, Rechtschreibung und Grammatik angeht, verbessert habe.
    Du hast den Inhalt des Buches gut auf den Punkt gebracht:
    Was kann man in zehn Minuten schaffen? Zehn Minuten sind keine sehr lange Zeit, wenn man sie für weltliche Sachen ver(sch)wendet und doch kann man zehn Minuten pro Tag erübrigen, um Allah ta'ala zu gedenken. Der Autor gibt einige Vorschläge, wie man zehn Minuten gewinnbringend für seinen Nafs und Iman quasi "anlegen" kann.
    Doch möchte ich des Weiteren darauf hinweisen, dass die Idee des Buches sich auch in ihrem Aufbau wiederspiegelt. Die Kapitel sind kurz und prägnant gehalten, damit man in kurzer Zeit - sprich in zehn Minuten - die Möglichkeit hat, sich zumindest mit einem Vorschlag für eine gute Tat auseinanderzusetzen. Deshalb geht dieses Buch nicht immer in die Tiefe, was meiner Meinung nach auch sehr gut sein kann, da manchmal wenige aber treffende Worte eine größere Wirkung haben können als langatmige Texte.
    Zum Punkt (Hilfe! Zitate-Regelung!!!!) muss ich folgendes sagen: Worte, die in einem Zitat noch einmal in Anführungsstrichen gesetzt wurden, sind Worte, die man so im Duden nicht findet. Im Deutschen sagt man "Koran" und nicht "Qur'an". Doch finde ich das Wort Koran nicht passend und deshalb entschied ich mich für die andere Schreibweise, die so im Duden nicht auftaucht. Demnach hätte ich, wenn ich zum Beispiel dein Wort "Zitate-Regelung" im Buch verwenden würde, es auch in Anführungsstrichen gesetzt, da ich das Wort nicht kenne, es so im Duden nicht auftaucht, und damit so nicht verwenden würde. Das Wort "Zitierregeln" ist hier passender – würde es also nicht Anführungsstrichen setzen. Gut, das was ich gemacht habe, kann irritierend und störend für den Einen oder Anderen sein. Ich wollte nur damit aufzeigen, dass dies nicht wahllos gemacht wurde. Für mich nicht wirklich störend – naja auch egal.
    Was die Fußnoten, die Umschrift und Quellenangaben angeht, gebe ich dir Recht und werde sie für die nächste Auflage berücksichtigen.
    Eigentlich hätte ich keinen Kommentar geschrieben, wenn ich das Fazit nicht gelesen hätte, da ich deine Kritik im Großen und Ganzen so annehmen kann.
    Fazit: Nett, muss aber nicht sein. Sehr einfache Sprache, das hätte doch schon etwas anspruchsvoller sein dürfen; für "alte Hasen" nicht geeignet.
    Erst einmal muss ich verstehen, was man unter einem "alten Hasen" versteht. In deinem Zusammenhang verstehe ich daraus, dass damit jemand gemeint ist, der sprachlich sehr fit ist und es ihn stört, dass die Sprache einfach gehalten wurde. Die einfache Sprache kann kein Kriterium dafür sein, ob ein Buch gekauft wird oder nicht. Wählte der Prophet – Allahs Segen und Frieden mit ihm – nicht auch eine einfache Sprache, um sich verständlich zu machen? Wenn unter "alte Hasen" gemeint ist, dass diese Person schon soviel Wissen hat, dass er dieses Buch nicht lesen muss, kann ich das auch nicht verstehen. Haben "alte Hasen" keine Ermahnung und keine Erinnerung nötig, wo doch Allah sinngemäß in seinem edlen Buch sagt:
    "Doch fahre fort, (sie) zu ermahnen; denn die Ermahnung nützt den Gläubigen." (Sura Ad-dariyat 51:55)
    "Wir haben ihn (den Qur'an) in deiner Sprache leicht gemacht, damit sie sich ermahnen lassen." (Sura Ad-Duhan 44:58)
    Ich denke, dass viele, die deine Kritik lesen, sich selber als "alten Hasen" sehen. Keiner oder wenige geben zu, dass dies nicht der Fall ist. Deshalb finde ich hältst du mit deinem Fazit einige davon ab, von diesem Buch, sprich von den Ermahnungen, Hadithen und Quran-Versen zu profitieren. Das finde ich schrecklich.
    Das ist meine Meinung zu deiner Kritik, die ich mir nicht spontan und voreilig gebildet habe.
    Ich hoffe, dass ich mit meinem Kommentar auch manche "alte Hasen" unter euch doch noch dazu bewegen kann, sich das Buch zuzulegen, von den Weisheiten zu profitieren, sie in die Tat umszusetzen und so Allah näher zu kommen. Ich persönlich habe von diesem Buch sehr viel profitiert, es deshalb ins Deutsche übersetzt und kenne auch einige "alte Hasen", wie zum Beispiel den Bruder Ferid Heider, der mir folgendes schrieb:
    "Ich habe mir die Leseproben angeschaut und finde das Thema des Buches sehr interessant und nützlich. Es ist etwas ganz Neues."
    Jazak allahu chayr und barakallahu fiek.
    Wasselam
    Ferhat Cavus
    Würde mich freuen, wenn du auch meine Meinung veröffentlichst.

Freitag, 6. September 2013

Warum ich mir einen Kindle kaufe

Lange habe ich darüber nachgedacht, hin und her gerechnet und dann letztendlich diese Woche zugeschlagen:

beim Kindle Einsteigergerät von Amazon zum Hammerpreis von 49 Euro. Leider bekommt man solche Sachen ja nicht sofort und wen, dann über zahlreiche Links, andere Menschen, andere Seiten und und, mit. Nun gibt es ja in der Tat einige Modelle auf dem Markt, die ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufbieten und die im Gegensatz zum Kindle unabhängig von der Plattform agieren und dennoch schaffe ich mir dieses Gerät an.

Gründe derer gibt es viele:

Sehr viele angloamerikanische Autoren veröffentlichen ihre Romane im Kindle-Format und einige alte (bereits vergriffene Printausgaben) gibt es nur noch in diesem Format.

Sehr viele neue Autoren "verschenken" als zeitlich begrenzte Aktion Ausschnitte bzw. Bücher aus ihrer eigenen Feder, einfach, um sie bekannter zu machen.

Ich lese enorm viel, mein Bücherregal ist mittlerweile leicht unübersichtlich wg. der zweiten Reihe (mein Ehemann ist daher immer nur am Meckern, wenn es wieder ein neues Buch ins Regal geschafft hat) und viele Bücher sind dank der wechselnden Verlage bzw. Lektoren äusserlich einfach nicht mehr einheitlich. (Bestes Beispiel sind Reihen, die mit den ersten beiden Bänden noch als Taschenbuchausgabe, ob des grossen Erfolges mit dem dritten Band plötzlich als Hardcover-Ausgabe im Regal stehen - da spricht auch das Gewinn-Erwirtschaftungs-Gebaren mit).

Achja, ich lese gerne Horror (Serientäter nerven nur noch) und es gibt tolle Reihen, allerdings nur als Kindle-Version...

Summa summarum: in den nächsten Tagen wird das Gerät eintreffen und wahrscheinlich werden meine Augen aufleuchten wie bei einem Kind, das einen nagelneuen Nintendo geschenkt bekommt. Jedem sein Spielzeug....;-)

   

Donnerstag, 29. August 2013

Tag des Vorlesens am 15. November 13

Hallo Ihr Lieben,

am 15. November 2013 findet zum 10. Mal bundesweit der "Tag des Vorlesens" statt. Von Erwachsenen meist erst kurz vor dem Start wahrgenommen, ist er bei den Kindern sehr beliebt.

Ich werde diesmal auch teilnehmen, weil ich es als sehr wichtig erachte, Kindern einen Zugang zum Buch, zur Sprache und zu Geschichten zu ermöglichen.

Wer sich dafür interessiert, kann sich hier informieren: http://www.vorlesetag.de/startseite/

Montag, 12. August 2013

Eine Hör-Reise zum Qur'an

http://www.amazon.de/gp/product/3000233059/ref=olp_product_details?ie=UTF8&me=&seller=
!!!Unser absoluter Bestseller!!!
Eine Hör-Reise zum Qur'an


mp3-CD
ca. 300 min Laufzeit, 108 Tracks
3. Auflage

Sprecher: Mohammed Naved Johari
IIS-Media AG Frankfurt
Preis: 7,90 €

Sehr viele islamische Hörbücher gibt es nun wirklich nicht und so habe ich mich darüber gefreut, als bekannt wurde, dass "Eine Hör-Reise zum Qur'an" technisch überarbeitet und neu herausgegeben wurde als mp3-Ausgabe.

Der Qur'an ist für uns Muslime die wichtigste Quelle in unserem Glauben und in unserem Leben. Viele Wissenschaften haben sich aus und mit den Qur'an-Wissenschaften entwickelt, die Beschäftigung mit seiner Sprache, Bedeutung und Interpretation und der Geschichte haben Generationen von Gelehrten hervorgebracht. Kein anderes religiöses Werk wird in dem Maße auswendig gelernt  bzw. in andere Sprachen übertragen wie der Qur'an.

Wer sich mit den Ulum al-Qur'an, also den Koran-Wissenschaften beschäftigt, wird selbst erfahren, welch weite Felder diese umfassen. Es genügt auch nicht, ihn gelesen und (mit der Zunge) auswendig gelernt zu haben, man sollte ihn auch im Herzen verankert haben und sein Leben nach ihm ausrichten.

"Eine Hör-Reise zum Qur'an" enthält am Anfang recht trockene, doch unerlässliche Definitionen, die wichtig für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel sind. Es führt uns in einige Wissenschaften ein, ohne jedoch jemals langwierig oder gar langweilig zu wirken. Ergänzt werden die Aussagen durch die  Qur'anstellen mithilfe bekannter Qur'an-Rezitatoren nebst deutscher Übertragung.

Einziges Manko: Ich hätte mich bei dem doch sehr umfangreichen Inlay gefreut, wenn die Namen der Qur'an-Rezitatoren darin enthalten wären.  

Fazit: Ein wunderbares Hörbuch für Muslime und Nichtmuslime. Sehr zu empfehlen!

Hier der Link zu den Hörproben.


Mittwoch, 7. August 2013

Id ul-Fitr - Id Mubarak!

As-salamu aleikum,

ich wünsche Euch ein wunderbares Fest mit Euren Familien und Freunden. 'Id Mubarak!

www.eidwishes.com

Sonntag, 4. August 2013

Über dieses Buch bin ich gestern gestolpert...

und musste es auch sofort haben:

L. Hazleton
The First Muslim - The Story of Muhammad
Verlag Riverhead
ISBN: 1594487286
Hardcover

Preis: etwa 20€ (nicht preisgebunden, abhängig vom Anbieter, lieferbar über alle Buchhandlungen)

Mein Fazit bisher:

Grandios. Der Kindheit des Propheten saws wird ca. 1/5 des Inhaltes überlassen, im Gegensatz zu den sämtlichen Biographien, die ich bis jetzt in die Finger bekam. Leicht geschrieben und zudem sehr kurzweilig, Ungeübtere im Englischen werden allerdings Probleme haben, denn so ganz konnte L. Hazleton nicht vom akademischen Niveau abweichen. ;-)



Sonntag, 30. Juni 2013

"Ramadan für dich"


Ramadan für dich
Iman Andrea Reimann
Verlag Narrabila
150 S., broschiert
ISBN: 978-3-943136-01-2
Preis: 14,95€


Für viele von uns hat der finale Endspurt begonnen in den Vorbereitungen auf den Monat Ramadan. Für einige ist es das erste Mal, dass sie den Monat Ramadan als Muslime erleben dürfen.
Oftmals ist es aber genau dieser Monat, der für einige der stressigste Monat überhaupt ist und über den man im Rückblick sagen muss, dass für die Ibadat, also die gottesdienstlichen Handlungen, die wenigste Zeit genommen wurde.

Dieser Ratgeber ist zwar für jeden Muslim geschrieben worden, ist aber doch eher für die Muslima gedacht, denn sie schultert den Grossteil der Verantwortung für die Familie und des Gelingens des Monats.

Sehr praxisorientiert, mit sehr vielen Quellenangaben aus Qur'an und Sunna, hebt sich dieser Ratgeber wohltuend vom Rest der Lektüre zum Thema Ramadan ab. Für die neuen Muslime ebenso geeignet wie für die "alten Hasen", die neue Anregungen bekommen können, wie sie den Monat so gewinnbringend wie möglich für sich selbst und für ihre Familie gestalten können.


Tipp: Im Internet sind über die Seiten www.islam-leben.de sowie www.productivemuslim.com auch Intensivkurse zum Thema Ramadan möglich.

Donnerstag, 27. Juni 2013

"Gebete für muslimische Kinder"

Gebete für muslimische Kinder

Ahmad von Denffer
Broschiert, 32 S.
Andalusia Verlag, Karlsruhe
ISBN: 393-792-816-6
Preis: 4,90€


Jeder von uns hat mit Sicherheit eine oder gar mehrere Bittgebet-Sammlungen bei der Hand, um in gewissen Situationen darin lesen zu können oder nachzuschlagen, wenn wir Hilfe oder Rat bei unserem Schöpfer Allah ta'ala suchen.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es manche Bittgebete gibt, die für mich sehr schwer zu erlernen sind. Wie soll es da also den Kindern gehen?

In dem Buch „Gebete für muslimische Kinder“ von Ahmad von Denffer wurden einzelne Bittgebete für Kinder mit einfachen Worten und im Reim so umgetextet, dass die Kinder den Sinn des Bittgebetes erfassen können und gleichzeitig in der Lage sind, das Bittgebet sehr schnell zu lernen. Zudem sind im Buch etliche Illustrationen enthalten, die Kinder ausmalen dürfen.
Gerade für muslimische Kinder, die als Muttersprache die deutsche Sprache ihr eigen nennen, ist dieses Buch eine wirkliche Bereicherung.

Geeignet für Kinder von 3 bis 9 Jahren.  

Donnerstag, 20. Juni 2013

"Der Weg nach Mekka"

Ich muss ja zugeben: von Muhammad Asad hatte ich bislang nur wenig gehört und mich mit ihm bzw. seinen Werken und seiner Arbeit so gut wie gar nicht auseinandergesetzt. (Schande auf mein Haupt). Es war also Zeit, diese Bildungslücke zu schliessen und deshalb ging ich zu einer Sonderaufführung des Filmes "Der Weg nach Mekka", der im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Treten Sie ein, treten Sie aus - Warum Menschen ihre Religion wechseln" des Jüdischen Museums in Frankfurt gezeigt wurde. Mit dabei war der Regisseur des Films Georg Misch.

Gezeigt wurden alle Stationen seines Lebens, selten allerdings wurde vom Regisseur aus dem Off gesprochen, sondern es kamen die Menschen, die in seinem Umfeld lebten oder ihn auch persönlich kannten, zu Wort und genau das macht diesen Film zu einem wunderbaren Aha-Erlebnis.

Kontroversen gab es viele und so ziehen sich diese durch sein gesamtes Leben und selbst nach dem Tod hören sie nicht auf.

Georg Misch selbst ist kein Muslim, sondern - wie er selber von sich sagt - "gläubiger Agnostiker". Seine Frau ist eine Muslima und ist im Zuge ihres Studiums des Faches "Islamic Humanity" in Berührung mit den Werken Asads gekommen, woraufhin sie ihren Mann zum Film geradezu gedrängt hatte. Im Anschluss an den Film erzählte uns Georg Misch nach einige Anekdoten, was dieser Veranstaltung einen wunderbaren Abschluss brachte.

Alles in allem: sehenswert, wunderbar und "To people who think" (Widmung Asads in seiner Koranübertragung, Neuauflage August 2013, Patmos)




Dienstag, 4. Juni 2013

Statistiken - geschönt, gefälscht

Manchmal stelle ich mir vor, eine Statistik einzuführen unter dem Titel: "Was glauben Sie, macht ein Diktator als erstes?" Da der Mensch ja 1. ein Herdentier und 2. ein Listenfanatiker ist, wäre es höchstwahrscheinlich gemäß meiner Auffassung so: 1. Er gründet eine Partei mit sich selbst an der Spitze und 2. er stellt eine Liste aller unliebsamen Gegner (wobei, sind nicht alle Gegner unliebsam?) auf. Ich hätte gerne mal die Listen von Hitler und Stalin und allen anderen Despoten gesehen und daraus hätte man eine tolle Statistik drehen können.
Spätestens seit Sarrazin wissen wir alle, dass man Statistiken sehr gut manipulieren, schönreden oder einfach nur niedermachen kann. Und es gibt ja noch den Zensus, wobei der ja 2011 (erinnert sich da wer noch an das grosse Geschrei von wegen Datenschutz etc. pp???) begonnen wurde und irgendwie erst jetzt vorgestellt  worden ist (muss ja auch gross präsentiert werden) und ich  frage mich, was ist in den zwei Jahren zwischendrin alles geschehen?
Es kam, wie es kommen musste: wir sind nicht mehr viele. War auch zu erwarten, dank der vielen Auswanderer-TV-Shows, die uns alle belehren: es kann nur der erfolgreich sein, der mindestens einmal im Leben eine Joghurt/Pudding-Werbung durchzieht. Günstig auch für die vielen braunen Kameraden: Es sind gar nicht gefühlte 30% Ausländer, oh je. Doch: haben die jetzt alle einen deutschen Pass bekommen und unterwandern das nordische Herrenvolk? Böse, böse. Man sieht also, Statistiken werfen immer nur neue Fragen auf. Lachhaft wurde für mich das Ganze, als die B***-Zeitung eine Statistik ins Rennen warf (siehe unten).

Als ich das erste Mal dieses Bild sah, fragte ich mich unwillkürlich: Woher kommen denn diese achso genauen Zahlen? Und hätte man dann nicht gleich die vielen Statistiker sparen können, wenn man nicht gleich die B*** ins Zensus-Boot geholt hätte? Die hätte die Zahlen auf die Stelle hinterm Komma genau aufführen können. Wahnsinn! Wir sind von Statistiken nur so umgeben. Das fängt schon im Babyalter an: "Hast du dein Kind auch im PeKip-Kurs angemeldet?" - "Nö." - "Das solltest du aber. Alle machen das so..." - Richtig und alle springen in den reissenden Fluss, wenn jemand pfeift.
Bestsellerlisten sind ja nix anderes: es wird nur suggeriert: die Hälfte der Weltbevölkerung hat dieses Buch schon gelesen und du musst das auch so machen. Sonst entgeht dir womöglich noch etwas ("Die Diktatur der Masse"). Ich möchte Listen nicht verteufeln (ohne eine Einkaufsliste wäre ich völlig verloren), doch wenn wir mal abseits des Mainstreams bzw. der Mode schauen, können wir viel Bemerkenswertes entdecken.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Wie kommt das Buch auf die Bestsellerliste oder...

wie liest man eigentlich als Buchhändler?

Oft werde ich ja - zumindest von Buchaffinen - beneidet, wenn ich in Gesprächen erwähne, dass ich in einer Buchhandlung arbeite. Klar: für Leseratten wäre das ja der absolute Traumberuf: Lesen, was das Zeug hält.
Als Buchhändler hat man zwar die riesengrosse Auswahl, muss aber tatsächlich stark selektieren, sonst würde es überhand nehmen.
Als Ausschlussprinzip gelten da natürlich die Genres, die Sprache!, die Verlage (ja, auch die), die Autoren und zu guter Letzt natürlich auch der Inhalt (ganz ehrlich: manchen Verantwortlichen sollte für das Cover eines Buches und für die Klappentexte desselbigen die Kündigung überreicht werden).
Für Buchhändler gilt es schon fast als Usus, die Bestsellerliste bei der Auswahl seiner eigenen Lesekost links liegen zu lassen, gibt es doch andere, viel spannendere Sachen.
Deshalb stellt sich jetzt die Frage: wie kommt so ein Buch eigentlich auf die Bestsellerliste?

Sonja Marjasch definierte bereits im Jahr 1946 für das Buch als Bestseller, "der innerhalb einer bestimmten Zeitspanne, in einem bestimmten Einsatzgebiet im Vergleich zu den übrigen Büchern derselben Gattung während der gleichen Zeit am gleichen Ort eine Höchstzahl an verkauften Exemplaren erreicht hat."
Klingt umständlich, aber das ist ja bei Definitionen immer so.

Für viele Käufer ist es recht einfach, sich anhand dieser Listen zu orientieren, weil es wohl schon einen Grund gibt, dass das Buch auf der Liste gelandet ist...und: der Nachbar/Freund/Kollege/Mitarbeiter/Mitreisende/Direktor/Vorgesetzte/etc. pp hat das Buch ja auch gelesen/empfohlen etc.pp....ihr seht also, so ein Buch kommt nicht umsonst auf die Liste. Würde man allerdings danach urteilen, ob das Buch auch gelesen wurde, hätten viele Bücher es nicht mal unter die Top 1000 geschafft. Prominentes Beispiel hierfür: "Deutschland schafft sich ab" von Thilo Sarrazin (böse Zungen behaupten ja, die Hälfte der Buchkäufer habe die Statistiken und Tabellen nicht verstehen können, weil ihre Bildung nur Ein-Bildung war).
Ein noch bekannteres Beispiel für gelungene Mundpropaganda und gelungene Selbstinszenierung des Autors: die "Harry-Potter"-Bände, zumindest die ersten drei, die anderen waren dann Selbstläufer.

Es gibt dann noch die Steadysellers, also die Bücher, die seit langer Zeit im Programm sind und sich ständig verkaufen, besonders dann, wenn Lehrer wieder auf die Idee kommen, ihre Schüler damit im Unterricht zu quälen (besonders Findige kaufen dann keine Sekundärliteratur, sondern die DVD, so es denn eine gibt.)
Literaturnobelpreisträger schaffen es dann gerne mal auf die Listen, wenn sie nicht gerade Lyriker aus dem hohen Norden sind. FAZ-Titel schaffens sowieso und mittlerweile gibt es ja auch die Bücher, die ihren Start als eBook-Version erfolgreich hingelegt haben, und zwar so erfolgreich, dass dann gleich die Printversion rausgebracht wurde. ("Shades"-Reihe, die als FanFiction anfing - Vorbild war die "Biss"-Reihe von S. Meyer). Regelmässig kommen dann auch die Nachahmer in den Genuss kurzzeitigen Ruhms und bis heute haben wir noch nicht klären können, ob die Manuskripte im Verlag schon vorhanden waren und man einen günstigen Augenblick abwarten wollte, oder ob man im Überschwang der Erfolgsquote gleich die nächsten Autoren angeworben hat, beides wird wohl der Fall sein, schätze ich.

Ich wähle meist aus meinem Lieblingsautoren-Pool aus, das hilft. Und wenn es dann nichts mehr gibt, reicht bei mir schon das kurze Überfliegen der ersten Seiten.    

Dienstag, 16. April 2013

Verlosung..

...und zwar diesmal zum "Welttag des Buches" am 23. April.

Ich verlose also zum 23. April das Buch "Die prophetische Medizin" aus dem Verlag Die Schreibfeder.
Einfach eine E-Mail an muslimischlesekreis@gmail.com mit dem Betreff "Verlosung" schreiben!

Einsendeschluss ist der 23. April 2013 um 23:00 Uhr.


Wa salam


PS: Die Gewinnerin wurde benachrichtigt. Vielen Dank an die Teilnehmer!

Sonntag, 31. März 2013

"Der amerikanische Architekt" - Amy Waldman

Dieses Buch liegt derzeit auf meinem Tisch. Da es relativ dick ist, werde ich mal eine Art "Lese-Tagebuch" führen.

Teil 1

Zur Handlung:  Im Jahre 2003 wird ein landesweiter Wettbewerb für ein geplantes Denkmal auf dem Gelände des Ground Zero veranstaltet. Es kann jeder einen Entwurf einbringen; eine Jury wird die anonymen Entwürfe bewerten und den Sieger küren, danach wird erst der Name des Gewinners bekanntgegeben. Claire, eine Angehörige eines Opfers und die Künstlerin Ariana werben beide für ihren eigenen Favoriten und Claire überzeugt die Jury von dem von ihr favorisierten Entwurf. Kurze Zeit später wird der Umschlag geöffnet und der Name des Architekten verkündet: Mohammed Khan. Daraufhin beginnt eine Diskussion, ob ein Muslim überhaupt das Recht hat, ein Denkmal für den 11. September zu entwerfen...Irgendwann kommt der Anwalt in der Runde auf die krude Idee, Mohammed Khan den Sieg vorzuenthalten und den Zweitplatzierten zum Sieger zu küren.
Dummerweise entschliesst sich eine Person aus der Boulevardpresse das Ergebnis mitzuteilen und damit gerät ein Felsbrocken ins Rollen.

Das Beachtliche an dem Buch ist für mich zum Einen, dass dieses einschneidende Ereignis nicht aus der Sicht eines Einzelnen oder kleinen Gruppe geschildert wird, sondern das Gefühl einer ganzen Nation und die ganze Zerrissenheit. Im ersten Teil des Buches werden uns Paul, der Juryvorsitzende, Claire als Opfervertreterin, und natürlich Mo(hammed) als Figur nähergebracht. Das Buch hat bis jetzt komische Momente, besonders als bei der Diskussion um Mohammeds Person versucht wird, politisch korrekt zu sein, es aber nicht zu können.


Teil 2 

Was immer gerne vergessen wurde: es sind bei dem Anschlag nicht nur die aufrechten Amerikaner gestorben, sondern auch unzählige Illegale, die in den Türmen gearbeitet hatten als zB Reinigungskräfte...
Asma ist die Ehefrau von Inam und verliert durch den Anschlag eben nicht nur ihren Ehemann, sondern auch ihren Versorger und den Vater ihres kleinen Sohnes. Asma ist wie auch ihr Mann illegal in Amerika und ihre Zukunft ist alles andere als gesichert.

Mohammed Khan startet indessen eine sehr öffentliche Aktion, indem er mit einem Tross von Anwälten und Vertretern von muslimischen Organisationen jeglicher Couleur Erklärungen abgibt und damit dem Komittee die Fahrt aus den Segeln nimmt, die ihm ja den Sieg still aberkennen wollten. Die Befürworterin Claire bekommt unterdessen die negativen Seiten zu spüren, die mit der entscheidung einhergehen.

Leider wird das Buch jetzt langweilig, ich hoffe nur, es gibt sich auf den nächsten paar Seiten wieder....

Donnerstag, 14. März 2013

"Die prophetische Medizin"

Die prophetische Medizin
Ibn Qayyim Al-Jauziyyah
übersetzt von Muhammad Jozic

Verlag Die Schreibfeder
HC, 375 S.
ISBN: 978-3-9803633-4-1
Preis: 15 Euro


Lange hat man auf die deutsche Übersetzung der "Prophetischen Medizin" gewartet, so auch ich. Neugierig war ich schon, denn gerade aus arabischen Ländern hört man recht viel, kann es aber kaum nachschlagen bzw. genauer nachfragen.

Einteilung

Das Buch enthält drei Kapitel. Das erste behandelt die körperlichen Beschwerden und Krankheiten, das zweite die geistigen und seelischen Krankheiten und das dritte enthält in alphabetischer Reihenfolge alle vom Propheten (saws) empfohlenen Heilmittel.

Dadurch sollte das Buch auch als Nachschlagewerk verstanden werden, doch ist Vorsicht geraten. Der Übersetzer erklärt schon im Vorwort, dass einige Ahadith als nicht sahih eingestuft werden können. Einige Heilmethoden und -mittel basieren auf Erfahrungen und Beobachtungen zu jener Zeit und sind nicht von Qur'an und Sunnah gestützt.

Kurios, aber nach kurzem Nachdenken wohl angebracht, fand ich den Hinweis, dass für etwaige gesundheitliche Schäden, die durch den falschen Gebrauch der Heilmittel und Heilweisen entstehen könnten, der Übersetzer keinerlei Haftung übernimmt.

Fazit

Manche Heilmethoden wirkten auf mich sehr befremdlich, deshalb finde ich das zweite Kapitel für mich nutzbringender. Manche Heilmittel wird man hier in Deutschland nicht bekommen. Die Medizin hat sich in vielen Belangen alhamdulillah weiterentwickelt, es sind mehr Erfahrungen und Beobachtungen gemacht worden als zur Zeit des Propheten, sodass logischerweise nicht alle Massnahmen ernsthaft in Betracht gezogen werden können.
Interessant auf jeden Fall, für neue Muslime nur bedingt geeignet.


Montag, 4. März 2013

Ein etwas anderer Roman...

Nachdem ich  "David und die sieben Träume" eher ganz schnell wieder ins Bücherregal verdammt hatte ob der logischen Fehler, die sich im Text angehäuft hatten, war ich etwas vorsichtig geworden, was die islamische Prosa betrifft.

Aber man staune: "Suhaila und die Suche nach dem Licht" hat mich wirklich fasziniert. Ganz kurz zur Geschichte: Suhaila liegt nach einem schweren Unfall im Koma. Doch in der Zwischenzeit befindet sie sich in Medina unmittelbar nach der Hijra im Jahre 7 (n.H.) Dort begegnet sie Musa, der schon vor ihrem Unfall immer wieder in ihren Träumen auftaucht.

Aus dem Verlagstext: 

Eine spirituelle Reise in das Medina der Prophetenzeit und ihre Folgen
Ein Unfall! Nur ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit, und das Leben steht still! Suhaila wacht auf und befindet sich in einer Welt voller Angst und Schrecken. Hinter sich hört sie leise bannende Worte. Wer ist der Mann, der ihre Albträume verscheucht und sie mitnimmt in eine weit entfernte Zeit? Sie begleitet ihn nach Medina im Jahre sieben nach Hidschra. Kann sie hier leben und lernen oder muss sie in ihr altes Leben zurückkehren? Und was ist mit denen, die sie zurückgelassen hat? Suhaila muss eine Entscheidung treffen. Welchen Weg sie auch einschlagen wird, beide sind mit Verlust und Abschied gepflastert.

Fazit:

Mich hat vor allem die kunstvolle Verwebung von Wirklichkeit und Traumwelt fasziniert. Die Idee, wie das Medina zur Zeit des Propheten saws aussah und wie die Atmosphäre sich gestaltete, hat wohl nicht nur mich schon des Öfteren beschäftigt. 

Ein tolles Buch! Grandios geschrieben und wunderbar atmosphärisch. 



Mittwoch, 27. Februar 2013

Yasmina Khadra "Die Schuld des Tages an die Nacht"

Krieg ist niemals gut. Es gibt auch weder eine gute oder schlechte Seite im Krieg. Er hinterlässt Narben, bei denen, die auf der Verliererseite stehen, aber auch bei den Gewinnern. Krieg ist kein reinigendes Unwetter nach fast unerträglich heissen Tagen im Sommer. Von beiden Seiten werden immer wieder Gründe hervorgebracht, warum gerade dieser Krieg so notwendig ist, warum es notwendig ist, Frauen die Männer und Söhne, Kinder die Träume und unbeschwerten Zeiten und den Männern die Lebensfreude zu nehmen. Krieg kann nicht gut sein.

Algerien hat nun mittlerweile einige Kriege im letzten Jahrhundert hinter sich gebracht, zahllose Menschen sind getötet worden auf vielen Seiten. Und das erste Mal, dass ich die Beklemmung dieses Volkes wirklich spüren konnte, ist dem Buch "Die Schuld des Tages an die Nacht" von Yasmina Khadra zu verdanken.

Er entführt uns mithilfe seiner Hauptfigur Younes in das Algerien der dreissiger Jahre. Younes wächst in einem kleinen algerischen Dorf auf, Armut begleitet seinen Weg und seine Familie. Eines Tages vernichtet ein Feuer die Ernte und damit den Lebensinhalt der Familie und Younes muss mit ihnen nach Oran ziehen, in das elendste Viertel. Erst dort erfährt er, dass er auch einen Onkel hat. Sein Vater lehnt aus falschem Stolz jegliche Hilfe ab und versucht, selbst auf die Beine zu kommen. Younes' kleine Schwester ist nach dem Feuer schwer traumatisiert und seine Mutter versucht trotz der Widrigkeiten, den Kindern einen stabilen Halt zu gewährleisten. Eines Tages wird Younes' Vater Issa ausgeraubt von einem berüchtigten Strassenräuber. Ausser sich vor Wut tötet Issa diesen und bringt Younes einen Tag später zu seinem Bruder, damit sein Sohn eine Chance habe.

Younes geniesst eine glückliche Kindheit und Jugend bei seinem Onkel, wird Apotheker und verliert doch nie die Suche nach seiner Mutter und Schwester aus den Augen, die seit dem Mord durch Issa verschwunden sind. Er freundet sich mit drei anderen jungen Männern an, und diese Freundschaft wird stark in Mitleidenschaft gezogen, als Emilie den vieren begegnet....

Ein tragischer Roman, ein wunderbares Buch, das von der tiefen Liebe des Autors zu seinem Heimatland erzählt.

Benennen Sie Ihren Link
 

Montag, 18. Februar 2013

Yasir Qadhi

Es gibt wenige Autoren und Schriftsteller, deren Werke ich vorbehaltlos kaufe. Einer davon ist Abu Ammaar Yasir Qadhi.
Angefangen hatte es mit dem Buch "Du'a - Die Waffe des Gläubigen". Eigentlich war es im Zuge der Lesearbeit (manchmal ist es wirklich Arbeit...) für den Muslimischen Lesekreis als Projekt geplant gewesen und wir haben es auch beendet und für uneingeschränkt gut befunden (ganz kurz nochmal: gerade für Neukonvertiten sehr gut geeignet!). Und da hatte ich Feuer gefangen. Um es mal kurz zu erklären: Viele muslimische Bücher mag ich schlicht und einfach nicht, weil sie zu blumig sind. Ein Drittel des Textes basiert auf "subhanallah" etc., was an sich richtig ist, aber wenn in einem Satz möglichst viele dieser Worte eingeflochten sind und ich in Gedanken jedes Mal eine Klammer rumsetzen muss, um den Sinn des Satzes zu erfassen, dann ist es nicht mehr gewinnbringend für mich (deshalb habe ich enorme Probleme mit philosophischen Texten und Büchern von Stephen King und Shakespeare. Hmmh, die Kategorien sind jetzt sehr unterschiedlich, aber sei's drum, das stimmt soweit.) Zudem nutzt er  sehr viele unterschiedliche Quellen (im Gegensatz zu einigen Autoren, die gern aus ihren eigenen Werken zu zitieren pflegen)
Yasir Qadhi hingegen schreibt, wie übrigens auch Bilal Philips, in einem sehr sachlichen Stil und in gepflegt wissenschaftlicher Manier. Für mich als kleinen Chaoten sehr angenehm. Zudem hat er ein profundes Wissen, er selbst arbeitet als "instructor" am AlMaghrib-Institut, schreibt für den Blog "MuslimMatters", hat einige Bücher geschreiben, seine Vorträge kann man unter anderem auf HalalTube anhören/herunterladen. Zudem erscheint er auf einigen islamischen Fernsehsendern wie Huda TV, Islam Channel , Al-Fajr und Peace TV.
Er selbst zählt sich zu den sunnitischen Muslimen, von einigen Medien wird er gar aus Hardliner bezeichnet. Ihr könnt euch gerne ein eigenes Bild machen von ihm. Natürlich gibt es mit Sicherheit den einen oder anderen Muslim, der ihn nicht mag, aber das ist völlig in Ordnung. Ich persönlich mag das Auftreten und die Vorträge von Pierre Vogel auch nicht, aber das ist alles Geschmackssache.

Seine Bücher hier nochmals kurz aufgeführt:

"Riyaa: Hidden Shirk", 1996, Dar al-Fatah
"An introduction to the sciences of the Qur'an", 1999, Al-Hidaayah
"An explanation of the Four principles of shirk" 2000, Al-Hidaayah (Co-Autor)
"Du'a - The Weapon of the believer", 2001, Al-Hidaayah (auf deutsch: "Du'a - Die Waffe des Gläubigen", 2008, Islamische Bibliothek)
"15 Ways to increase your earnings from the quran and sunnah", 2002, Al-Hidaayah
"An explanation of Muhammad ibn Abd al-Wahhabs Kashf al-Shubuhat: a critical analysis of shirk", 2003, Al-Hidaayah




               

Donnerstag, 14. Februar 2013

V. Diffenbaugh "Die verborgene Sprache der Blumen"

Oh ja, Männer sollten sich dieses Buch kaufen. Die meisten Männer haben das gleiche Buch gelesen und sind immer noch der festen Meinung, dass es nur rote Rosen zu kaufen gibt...
Liebe Männer: es gibt doch tatsächlich Frauen, die eben keine roten Rosen mögen. Wie wäre es denn mit einer schönen Orchidee = "Elegante Schönheit" oder gar Levkojen = "Du wirst für mich immer schön sein"?
Gelbe Rosen sollte man gar vermeiden: die stehen nämlich für Untreue. Aber vielleicht bleibt ihr gleich bei den roten Rosen, denn da könnt ihr nichts falsch machen.

Das Buch solltet ihr dagegen eurer Frau schenken, denn ausser dem Blumenlexikon hinten wird es euch nicht gefallen, es sei denn, ihr lest gerne Liebesromane mit tragischer Heldin...

Und richtig: hier noch die Handlung: Victoria ist eine obdachlose 18-jährige, die sich nur durch Blumen mit ihrer Umwelt verbunden fühlt. Sie bekommt einen Aushilfsjob bei einem kleinen Blumenladen. Eines Tages jedoch begegnet sie einem jungen Mann auf dem Grossmarkt, der  die Sprache der Blumen ebenso spricht und versteht wie sie..

Eine wunderbare Geschichte, die sich weniger um die Liebesgeschichte, sondern eher um die Selbstfindung und dem Vertrauen-Schenken eines einsamen Waisenkindes dreht.

Samstag, 9. Februar 2013

Zoe Ferraris "Die letzte Sure"

Z. Ferraris "Die letzte Sure"
ISBN: 978-3-442-46698-8
Goldmann, 8,95 €
Ich muss ja sagen, dass ich sehr gerne Krimis lese (ja, etwas Entspannung muss doch im Alltag sein) und bin beim Stöbern auf dieses Buch gekommen.
Im Grunde genommen war ich sehr neugierig, wie denn ein Krimi und Saudi-Arabien zusammenpassen? Und es geht!

Zur Handlung: Der Wüstenführer Nayir soll auf Bitte seines besten Freundes nach dessen Schwester Nouf in der Wüste suchen. Doch Nouf wird tot aufgefunden. Ertrunken in einem Wadi. Nayir kommt es alles ein wenig seltsam vor und die Pathologin Katya, die Verlobte seines Freundes, bestätigt auf ihre Weise seinen Verdacht. Beide ermitteln auf eigene Faust und müssen schlussendlich doch zusammenarbeiten...

Sehr spannend und empfehlenswert für Krimijunkies! Die letzte Sure: Roman

Montag, 4. Februar 2013

Was-wasah-Einflüsterungen des Shaytan

Was-wasah - Einflüsterungen des Shaytan
Imam Ibn Qayyim al-Jauziyya
Ibn Qudama al-Hanbali
Rauda-Verlag
(keine ISBN)
Preis: 9,- €


Normalerweise mache ich einen grossen Bogen um Titel wie diesen. Ich erwarte dann immer einen wenig informativen Text, der sich um Redewendungen wie "Subhanallah" etc windet und den man trotz 200 Seiten getrost der Tonne überlassen dürfte.

Aber: ich hatte mich getäuscht. Nicht nur, dass dieses Buch mitsamt Text nicht das übliche Gartengrundstück ist, mit dem man manchmal winkt, sondern es ist sehr leicht geschrieben und zudem mit einer kleinen Portion Ironie. Ganz wichtig sei das Kapitel "Übermässiger Wasserverbrauch beim Wudu' und beim Ghusl" zu nennen, denn eine schriftliche Ausführung zu diesem Thema habe ich bislang vergeblich gesucht.
Das Buch ist sehr übersichtlich gegliedert und führt sehr viele nachvollziehbare unterschiedliche Quellen zu Rate.
Empfehlenswert!

hier erhältlich:

Dienstag, 29. Januar 2013

Geschichten für kleine Muslime



Geschichten für kleine Muslime, Band 2
Doris B. Salah
Edition Bukhara
ISBN: 978-3-941910-07-2, 32 Seiten,
brosch., Preis: 3,90€


Schöne Bücher für kleine Muslime sind rar gesät. Geschichten, die die Kinder selbst betreffen, mit denen sie sich wohlfühlen und in denen sie sich wiederfinden können, gibt es wenige.

Doris B. Salah hat diese eine Lücke geschlossen mit den zwei Bänden „Geschichten für kleine
Muslime“ aus der Edition Bukhara. Die Bände enthalten je 4 Geschichten und sind sehr ansprechend illustriert. Die Sprache ist kindgerecht, die Geschichten sind sehr gut zum Vorlesen (ab dem Alter von zwei Jahren) und zum Selberlesen (ab sechs Jahren) durch die grosse Schrift geeignet. Die Hauptfiguren sind aus dem Leben gegriffen, wie auch die Geschichten, sodass sich die Kinder mit den Figuren auch identifizieren können.

Ein tolles Plus sind die Übungen, Rätsel und Fragen zu den einzelnen Geschichten zum besseren Verständnis und ein zusätzliches Glossar zu den islamischen Begriffen und Redewendungen, die im Buch verwendet werden, ist ebenfalls enthalten.
Ein wunderbares Geschenk für Kinder (und natürlich die Eltern.)

Zwei weitere Schmankerl findet ihr exklusiv auf www.gruenebanane.de zum Buch.



Wa salam

Auch hier erhältlich: http://www.shops-mieten.com/shop/shops/s000986/?go=detail&ai=15663&ps=9517&subid=9518

Freitag, 25. Januar 2013

Neuheiten auf dem Buchmarkt

As-salamu aleikum,

gestern habe ich die Mitteilung bekommen, dass:


  1. "Auszüge aus den Riyad us-salihin" in neuer Auflage kommen wird mit 704 Seiten, 
  2. die sechste Auflage der "Muhammad"-Biographie
  3. ein neues Sira-Buch für Jugendliche
  4. ein Buch "Die islamische Diät" und
  5. "Die prophetische Medizin" (386 Seiten, HC, ca. 15 Euro)


Diese Bücher erscheinen in nächster Zeit insh'allah alle im Verlag Die Schreibfeder (Jotiar Bamarni) und werden natürlich auch in unserem Online-Shop erhältlich sein.

Wa salam


Montag, 21. Januar 2013

"Muhammad - als ob du ihn sehen könntest" - al-Qarni

Nein, wir werden keine "Freunde", al-Qarni und ich. Ich hätte es nach dem Verriss von "Sei nicht traurig" eigentlich wissen müssen.

"Muhammad - als ob du ihn sehen könntest" ist beim IIPH (International Islamic Publishing House) erschienen und für den Preis von 9 Euro im Hardcover hat es ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Es ist keine Biographie, darauf wird schon im Verlagstext hingewiesen, wer also nach Informationen aus seinem (saws) Leben sucht, ist mit einer reinen Muhammad-Biographie besser beraten.

Ich habe schon einige Muhammad-Biographien gelesen und habe da auch meine Favoriten (Martin Lings und Jotiar Bamarni) und kenne auch einige Aufsätze/Ansätze von Autoren, die es mit einer Wesensbeschreibung versucht hatten. Wobei - das will ich nicht verleugnen - kann ich aus einer Biographie und dementsprechenden Fakten und Quellen mehr herauslesen als aus einer "Charakterstudie".

Al-Qarni hat mit seinem Buch eben eine Charakterstudie vorgelegt, die mich allerdings nicht überzeugt hat.
Zum einen wirft er sehr viele Dinge einfach so hin, ohne jegliche Quellennachweise und zum anderen ist das Buch ohne die entsprechenden Hintergrundkenntnisse nicht wirklich förderlich, ist also als Geschenk für einen Neukonvertiten nicht geeignet.

An einigen Stellen habe ich mich wirklich gefragt, woher dieses Wissen kam, wenn der Autor behauptet:
"Wenn der Prophet eine Predigt hielt, erschauerten die Herzen seiner Zuhörer vor Ehrfurcht. Mit seiner lauten Stimme, dem wütenden Gesichtsausdruck und den geröteten Augen sah er aus wie jemand, der die Menschen vor einem feindlichen Angriff warnte. Durch die Eindringlichkeit, mit der er über das Jenseits sprach, weinten die Menschen im Publikum oder fühlten Reue für ihre Sünden." Diese Beschreibung (in kursiv) widerspricht allem, was ich bis heute über ihn (saws) gelesen hatte.

Viele Sachen haben mir gefehlt und ein wenig Sachlichkeit auch, der Stil ist mir wirklich zu blumig.


  

Donnerstag, 10. Januar 2013

Spendenaufruf für syrische Frauen

As-salamu aleikum,

normalerweise veröffentliche ich keine Spendenaufrufe, aber dieser hier sollte schon an die Öffentlichkeit gelangen:

http://www.yatim.de/abbayas/

Gesucht werden 1000 Abayas für die Schwetsren in Syrien. Seien wir mal ganz ehrlich: Lebensmittel und Medikamente und Kindersachen vor allem werdenimmer reichlich und viel gespendet, genauso wie Decken und Zelte und der nötigste Bedarf an alltäglichen Dingen. Alhamdulillah. Leider werden dabei fast immer die Frauen vergessen, die sich dem Islam entsprechend kleiden wollen, es aber nicht wirklich können. Von den internationalen Hilfsorganisationen gibt es Kleidung, allerdings meist Sachen, die nicht die Aura bedecken und somit nicht getragen werden können.

Also spendet auch für die syrischen Schwestern. Jeder Beitrag zählt! 

Wa salam, Schwester Arifa




Montag, 7. Januar 2013

Geplante Posts 2013

As-salamu aleikum,

um mich mal an eine rote Linie zu halten, veröffentliche ich hier mal eine kleine Jahresvorschau:

Geplant sind u.a. insh'allah:

   Teil 2 des Artikels "Demut im Gebet" von www.habibihalaqas.org

   eine kleine Seelenbeschau mit dem Titel: "Wenn meine Seele ein Garten wäre"

   Rezensionen zu den Büchern "Mohammad - als ob du ihn sehen könntest" von al-Qarni, "David und die                            sieben Träume" von D. Adam, dem vertonten Hörspiel der Mohammed-Biographie von J. Bamarni

   eine Vorstellung des Narrabila-Verlages

 
Ich bin über weitere Vorschläge dankbar. Sendet mir einfach eure Wünsche, Meinungen entweder an die E-Mail-Adresse muslimischlesekreis@gmail.com oder postet es hier unten im Kommentar.

Jazakullahu khairan. Danke!

Dienstag, 1. Januar 2013

Demut im Gebet

Demut im Gebet (Teil 1)

Viele kennen den Aufsatz "33 Wege um Khushu im Gebet zu entwickeln" vom ehrenwerten Gelehrten Muhammad Salih al-Munadschid. Diesen Artikel fand ich auf der Seite www.habibihalaqas.org und durfte ihn auf Anfrage übersetzen. Ich habe ihn in zwei Teile geteilt, er hat insgesamt 8 wichtige und nützliche Punkte. 
Bei Fehlern in der Übersetzung bitte ich euch, diese zu entschuldigen.  



Von Nasmila Firdous, http://www.habibihalaqas.org/2012/05/khushoo-in-salaah.html
Übersetzt von D. Arifa Richter

Bismillah

   Als mir dieses Thema angeboten wurde, fing ich an, im Kopf alle Serien und Vorträge, Bücher oder Artikel durchzugehen, die ich jemals über Khushu und seiner Wichtigkeit im Gebet gelesen oder gehört hatte.
Wie auch immer, ich realisierte, dass es nichts ausmachte, wieviel ich las oder wievielen Vorträgen ich zuhörte, der Effekt, Demut im Gebet zu haben, dauerte immer nur für einige Gebete an und war kein dauerhaftes Element in meinem Gebet.

   Für all jene, die sich nicht sicher sind, was Khushu bedeutet: es wird meist übersetzt als Aufrichtigkeit und Konzentration im Gebet, also wenn man sich nur darauf konzentriert, mit seinem Schöpfer in Kontakt zu treten und nicht von weltlichen Dingen ablenken lässt.

   Ein berühmter Gelehrter gab eine sehr schöne und aussagekräftige Definition von Khushu. Er sagte, dass Khushu das Gefühl ist, wenn die Gliedmassen und der geist taub werden, wenn man an nichts anderes denken und nichts anderes hören kann um sich herum weil man vor dem König, dem Herren steht und zu Ihm spricht. Er bezog sich auf diese Taubheit als ein ähnliches Gefühl, wenn Schüler vor dem Büro des Schulleiters stehen: die Furcht in ihren Herzen und die Taubheit, die ihren Geist für den Bruchteil von Sekunden lähmen.

   Traurig, aber wahr: es gab Augenblicke, wenn ich mich eilte, durch das Gebet zu kommen und manchmal sogar vergaß, ob ich nun den dritten oder den vierten Rakaat betete. Um herauszufinden, was ich ständig falsch machte, kam ich auf die folgenden Punkte, von welchen ich hoffe, dass sie helfen, Demut im Gebet zu entwickeln, wenn ihr das nächste Mal betet insh'allah.

1. Kommt in die richtige Stimmung vor dem Gebet:

   Stellt euch vor, wie wir uns vor einem Meeting oder Gespäch vorbereiten. Wir würden damit beginnen, zu überprüfen, ob unsere Kleidung sauber ist, ob unsere Notizen bereitliegen und ob wir unsere Rede einstudiert haben. Wir würden die Rede sogar nochmal so oft wiederholen, damit wir vorbereitet und souverän wirken.

   Nun stellt euch die Mengen an Vorbereitungen vor, die wir treffen sollten, um mit dem Herrn der Himmel und der Erde zu reden! Also, um uns auf das Gebet zu konzentrieren, lasst uns vor dem Gebet vorbereiten bevor wir tatsächlich beten.

Lasst euren Geist und eure Seele in Stimmung kommen durch:

   Wiederholung des Athan
   Das Bittgebet nach dem Athan sprechen
   Wudhu mit Konzentration verrichten
   Sich ordentlich anziehen! (Du stellst dich vor deinen Herren, nicht wahr?)
   Und das Wichtigste: bete pünktlich.


2. Lerne etwas Neues: 

   Versuche eine neue kurze Sura zu lernen oder selbst ein paar Zeilen von einer langen Sura. Rezitiere diese nach der Al-Fatiha. So wirst du automatisch dazu gezwungen, dich darauf zu konzentrieren, etwas neues zu rezitieren. Im Gegenzug hältst du deinen Geist und dein Herz wach. Das ist ein sehr wirksames Mittel, um zu verhindern, dass dein Geist auf Wanderschaft geht und sich mit anderen Dingen beschäftigt, während du betest.

3. Stiehl nicht während du betest

   Abu Qutaadah (radiullahu anhu) sagte: "Der Prophet (saws) sagte: 'Der schlimmste Dieb ist derjenige, der von seinem Gebet stiehlt.' - Er sagte: 'Oh Prophet, wie kann eine Person von ihrem Gebet stehlen?' Er sagte: 'Indem er das Ruku' und den Sujud nicht sauber ausführt." (Überliefert durch Ahmad und al-Hakim, 1/229; Sahih al-Jaami', 997)

   Wenn wir das Gebet als langweilige Form der körperlichen Betätigung betrachten, neigen wir dazu, durch das Gebet zu eilen. Doch dann verlieren wir den Segen des Gebetes. Während wir niederknien im Sujud, verbringen wir einige zusätzliche Minuten, um Du'at zu machen. Unterwerfe dein Herz zusammen mit deinem Körper der höchsten Macht. Lass Demut und Frieden in dein Herz und deinen Geist einkehren während des Gebetes und nicht die Sorge, welches Essen heute gekocht werden sollte.

   Wenn du hochkommst vom Sujud, setz dich aufrecht hin und gehe dann wieder in einer langsamen Bewegung zurück in die Position des Sujud. Das ist besser als deine Stirn mit schnellen Bewegungen auf den Boden zu schlagen. Fühl dich entspannt und erlaube es jedem Knochen, sich wohl zu fühlen.

   Das Gebet gibt dir einen freien Eintritt zum Gespräch mit dem Herrn der Himmel und der Erde, so erkenne die Tatsache, dass es ein kraftvolles Treffen ist!


Ende Teil 1

Ein gesundes Neues Jahr

Wir wünschen allen Lesern ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2013.