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Mittwoch, 28. Dezember 2016

Film "Den Menschen so fern"

Eine Geschichte von Camus, die in Algerien spielt - in der Hauptrolle zudem Viggo Mortensen (vielen bekannt als Aragorn in der "Herr der Ringe"- Verfilmung von Peter Jackson),der sich mittlerweile in Literaturverfilmungen (zuletzt auch in "Die Strasse"/"The Road" von Cormac McCarthy zu sehen) sehr wohl zu fühlen scheint.

Mortensen spielt Daru, einen Lehrer, der in den Bergen Algeriens zurückgezogen lebt und einheimischen Kindern Unterricht gibt. Eines Tages taucht ein Bekannter auf, im Schlepptau einen algerischen Bauern,der zu seiner Verurteilung in die nächstgelegene Polizeistation zu seiner Verurteilung eskortiert werden soll. Und so machen sich die beiden auf: zu Fuß durch die Berge, verfolgt von den auf Blutrache sinnenden Verwandten und Dorfbewohner und Rebellen.

Am Ende werden beide eine Entscheidung treffen, wohl wissend, dass diese zu weitreichenden Konsequenzen führen muss.

Der Film besticht durch seine großartigen Bilder und durch seine zwei großartigen (ich wiederhole mich, sorry!) Darsteller. Allerdings sollte der interessierte Leser wissen, dass es diesen Film nur als OmU gibt (Arabisch/Französisch mit deutschen Untertiteln).

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Kleines Outsourcing..

Obwohlich ja nun nicht gerade ein Fan vom Outsourcing bin, habe ich mich jetzt mal doch dazu entschlossen, themenfremde Bücher etc auf einem anderen Blog zu präsentieren (und ggf. ältere Sachen dorthin zu verschieben).
Falls es euch also interessiert: https://krimihouse.wordpress.com/ ist also die Adresse, wenn ihr euch für meine bescheidene Meinung in Sachen Krimis, Thriller, Jugendbücher, Fantasy, Romane, Horror etc interessiert.

Freitag, 16. September 2016

"200 Fragen und Antworten zur Aqidah"

200 Fragen und Antworten zur Aqidah

Sh. Hafidh al-Hakimi
Granada-Verlag, 2015
2. Aufl.
HC, ca. 200 Seiten, Preis 12,90€
ISBN: nicht bekannt



Nachdem ich von diesem Buch relativ viele Exemplare verkauft habe, war ich doch neugierig, wie dieses Buch wohl beschaffen ist.
Wie ich schon in einigen Postings erwähnte, sind gute Bücher zur Aqidah in deutscher Sprache sehr rar gesät, abgesehen davon, dass dieses Thema in deutscher Sprache sowieso sehr ungenügend abgedeckt wurde.
Man kann also sehr dankbar sein, wenn ebenjenes Thema wieder Sprache findet in einem neuen und gut aufgemachtem Titel.

Zum Äußeren des Buches: Hervorragend gearbeitet, man erhält also für den Preis von 12,90€ ein handwerklich (grafisch und buchbinderisch) hervorragendes Buch. (Selbst ein Preis von 15,00€ ist gerechtfertigt).

Das Buch behandelt in etwas mehr als 200 Fragen in kurzer Ausführung die zunächst wichtigsten Sachverhalte zur Aqida. Qur'an-Verse sowie Ahadith werden zur Thematik aufgeführt, sodass man diese nochmals nachlesen und damit festigen kann.

Ich finde das Buch sehr gelungen und auch sehr übersichtlich, sodass sich der Leser und der Lernende ohne Probleme zurecht finden können. Allerdings habe ich ein paar Schwächen entdeckt:

1. Der Übersetzer ist gleichzeitig der Lektor. Das ist bei Selfpublishern nicht unüblich, allerdings hätte ich mir eine oder mehrere unabhängige Personen gewünscht, die sich nochmals durch den Text arbeiten können und ggf. auf Schwachstellen hinweisen können.

2. Ein ungenügendes und zu kurz aufgeführtes Glossar: viele Begriffe wurden nicht übersetzt bzw. im arabischen Ursprung gelassen. Für Neukonvertierte ist es schon ein großes Manko, vor allem, da viele Begriffe problemlos hätten übersetzt werden können. Bei manchen Begriffen steht die Übersetzung bzw. Bedeutung in Klammern dahinter, mir wäre allerdings lieber gewesen, diese Begriffe würden sich nochmals im Glossar zum einfachen Nachschlagen wiederfinden.

3. Ein ungenügendes Quellenverzeichnis. Es ist schon ehrenwert, eine solche Liste von Titel im QV zu finden, aber: die Angabe des Verlages sowie der Jahreszahl und Auflage wäre schon schön gewesen.

Übrigens: Sehr zu meiner Freude wurde in dem Buch die verwendete Qur'an-Übersetzung angeführt, was ich ja bei vielen Publikationen bemängelt und kritisiert hatte.


Fazit: Ein schön gemachtes und sehr lehrreiches Buch, das trotz der kleinen Schwachstellen in keinem Haushalt fehlen sollte.





 

In eigener Sache: ab und an findet ihr auf meiner Seite Links, die meist zu externen Seiten (Verkaufsseiten) führen. Da ich meine Arbeit am Blog durch a) den Verkauf von einigen islamischen Büchern sowie b) durch Werbeeinnahmen finanziere, wäre es schön, wenn ihr dann doch mal über eines meiner Postings auf den Gedanken kommt, das eine oder andere Buch zu erwerben. Dankeschön!




Sonntag, 11. September 2016

"Inspektor Takeda und die Toten von Altona" von H. Siebold

Claudia Harms, bisweilen sehr schnippische Kommissarin im Hamburger Morddezernat, bekommt zu ihrem
Unwillen den japanischen Inspektor Kenjiro "Ken" Takeda im Rahmen der Partnerschaft zwischen Tokio und Hamburg aufs Auge gedrückt; ahnend, dass sie durch die Mitarbeit Takedas nicht die wirklich spannenden Fälle bekommt und damit in ihrer Karriere zurückgeworfen wird.

Und so sieht es auch erst aus: in Altona wird ein Buchhändlerehepaar aus dem linkspolitischen Milieu in ihrer vernachlässigten Wohnung aufgefunden und alles deutet auf Selbstmord hin. Doch Takeda, noch etwas unsicher in seiner neuen Arbeitsumgebung, geht das Risiko ein und überzeugt seine Kollegin Harms, dass es zwar wie Selbstmord aussähe, es aber Mord sei.

Und bald ermitteln die beiden in einem Umfeld, in dem nichts ist, wie es scheint.

Trotz des leichten Regionalflairs hat es Henrik Siebold geschafft, einen hochaktuellen Kriminalroman zu schreiben, der auf die derzeitige politische Situation in Deutschland wie die Faust aufs Auge passt. Und gerade weil ein Japaner diese Situation ungetrübt und vorurteilsfrei beobachten kann, ist die leicht unterkühlte Atmosphäre in diesem Krimi fast schon beängstigend.

Sehr zu empfehlen!

Henrik Siebold "Inspektor Takeda und die Toten von Altona"
Aufbau Verlag
ISBN: 978-3746632131
Preis: 9,99€ (Print) und 8,49€ (ebook)

Sonntag, 28. August 2016

News vom muslimischen Buchmarkt

Darulkitab Verlagshaus:


Neuerscheinungen:

"40 Nawawiyy-Hadithe" (m. Kommentaren von Uthaimin)

"Ich glaube an Allah" (Kinderbuch) -statt 15,99€ nur 12,99€

"Sunan Abi Dawud", Band 4 - statt 30,00€ nur 25€

Preissenkung:

Aqidah Tahawiyyah auf 5,00 €

Fatawa Uthaimin, Band 1 auf 15,00 € 


Islamische Bibliothek

Kitab as-Salah

Die Geschichten der Propheten (3. verbesserte Aufl.)

Das Gebet im Islam - einfach erklärt 

Sonstige Verlage:

"Die Heldinnen des Islam" (Granada-Verlag, nächster Band nach "Die Helden im Islam" und "Die Löwen im Islam")
"Die Jinn und menschliche Krankheiten" (Rauda-Verlag, 4. Auflage)
"Aqida - Die Glaubensgrundsätze der Muslime aus sunnitischer Perspektive" (Astec-Verlag)
"Tibb ul Qulub - Heilung der Herzen" (Al-Hamra)
"Kindererziehung nach der Methode des Propheten" (ilm-Verlag)




Samstag, 20. August 2016

2in1 zum Nachschlagen: Deutsche Grammatik

Ich habe hier bei mir zuhause tatsächlich den Vor-Vorgänger: "Alfons - Deutsche Grammatik auf einen Blick".
Aktuell bekommt man das Buch mit Spiralbindung für 12,95€ mit der ISBN  978-3507223721 beim örtlichen oder Internet-Buchhändler.

Allerdings fiel mir auf, dass das aktuelle Buch nicht halb so charmant die Wortarten erklärt wie der "Alfons": das ist das Verb "mächtig", das Adjektiv "bunt, hilfsbereit", es tauchen die Pronomen auf mit der sehr poetischen Umschreibung "Weberschiffchen im Geflecht des Textes" (hach, wie schön!), oder das "allgegenwärtige" Adverb. Die neue Version ist dagegen wie manchmal die deutsche Grammatik: spröde.

Tolle Beispiele, die einem Erwachsenen fern ab der Schul- oder Studienzeit nochmals kompakt und übersichtlich die deutsche Grammatik vor Augen führen, natürlich auch für Schüler!

Fazit: Tabellarisch aufbereitet, kompakt und ersichtlich erklärt und sehr zu empfehlen!

Donnerstag, 18. August 2016

Vitamin D - Mein bester Freund

Ja, den möchte ich euch kurz vorstellen. Vitamin D - oder auch gerne "Sonnenvitamin" genannt - ist mein
bester Freund seit vielen Monaten.

Angefangen hat es mit meinem "Stressf uß". Nachdem ich nach der Erziehungszeit wieder in Teilzeit in meiner Firma anfing, ging es los. Stechende Schmerzen im linken Fuß, teilweise so schlimm, dass ich dachte, mir würde jemand mit einem spitzen Messer im Fuß rumbohren. Die Schmerzen häuften sich und ich ging zum Arzt. Nix. Vielleicht zum Orthopäden? Nun sollte man wissen, dass man in Frankfurt am Main kaum gescheite Orthopäden findet, aber alhamdulillah arbeite ich ja in einer Firma, in der man auch mal den Einen oder Anderen zu Rate ziehen kann. Also auf zum "Haus"-Orthopäden.

Nach MRT und CT keine erkennbaren Ursachen, aber vielleicht - so der Orthopäde - würde ich unter einem sog. "Stressfuß" leiden. Außer Einlagen konnte er mir aber auch nix dagegen empfehlen.
Ich war ja schon dankbar, dass mir jemand die etwaige Diagnose nennen konnte!

Nachdem ich meinen obligatorischen  Bluttest, den ich nicht bezahlen mußte (ja, bis zum 35. Lebensjahr gehört ein Blutbild zu den sog. IGeL-Leistungen, weshalb ich immer Blut spenden ging, um zu wissen, dass mit mir alles in Ordnung ist ;-)) legte mir meine Hausärztin eine Vitamin-D-Einnahme ans Herz. Nun muß man wissen, dass man in seltensten Fällen an einen Arzt gerät, der die 1000 Einheiten/Tag für pillepalle hält und zu den ganz starken Geschützen greift.

Ich fing also damit an und nebenbei nahm ich auch Magnesium-Tabletten. Mit der Zeit wurden die Vitamin-D-Dosen größer, weil es mir so besser ging. Und siehe da, der Fuß besserte sich. Summa summarum: mittlerweile nehme ich 10.000 Einheiten pro Tag Vit. D und zusätzliche 400-800 mg Magnesium, dazu Vitamin K.

Fazit: Ich nehme kaum noch Schmerzmittel, bin kaum krank, die alljährliche Bronchitis stellt sich nicht mehr ein und meinen Knochen geht es gut. Ich muss auch nicht mehr zum Psychotherapeuten, was für mich eine definitiv signifikante Verbesserung darstellt.

Natürlich kann man meine Symptome nicht 1:1 auf andere Krankheitsbilder übertragen. Aber interessant war es schon, als ich mich über den Vitamin D-Mangel einlas. Daraus resultieren ja eine Menge Folgeerscheinungen, die nicht so ganz ohne sind.
Ich weiß auch, dass Experten eine Dosis von 1000 Einheiten pro Tag empfehlen, doch darüber kann ich nur müde lächeln. Diese Experten gehen auch davon  aus, dass der Patient a) schon einen entsprechenden Vitamin-D-Anteil im Blut hat, b) sich 8 Stunden am Tag mit nur 50% bedeckter Haut im Sonnenschein aufhält. Pustekuchen. Das sind wieder Milchmädchenrechnungen, gerade für die hiesigen Breitengrade.

Dummerweise sind auch Hijabis vom eklatanten D-Mangel betroffen. Dummerweise gehen auch wenige Hausärzte auf den Vitamin-D-Mangel ein.

Mein Vitamin D bestelle ich im Übrigen im Internet. In Deutschland bekommt man freiverkäuflich nur die pillepalle Dosen von 1000 Einheiten pro Tag. In Holland sieht es da schon anders aus.





Montag, 15. August 2016

Hehre Ziele

Um mal kurz zu verdeutlichen, wieviele Bücher man so schaffen kann in der Zeit ohne a) nennenswerten Aufwand im Haushalt und b) ohne Kind, das grad bei der Oma weilt, zeige ich euch mal die Bücher auf, die ich entweder endlich zu Ende gelesen habe oder komplett geschafft habe in zwei Wochen.
Nein, keine Sorge. Ein Großteil davon ist sprachlich so einfach strukturiert gewesen, dass ich das Buch tatsächlich in einem Rutsch in mehreren Stunden gepackt hatte.

Jenny Hans "To all the boys I've loved before"
Daugherty "Secret Fire" #1
U. Poznanskis neuer Roman
"Homevideo"
"Das Einzige, was jetzt noch zählt" von Agnes Ledig
"Herz aus Gold und Asche" von Katja Ammon
"Flower" von Craft/Olsen
"Giants" von S. Neuvel (grandiose SF aus dem Heyne-Verlag)

Mir wurde von familiärer Seite vorgeworfen, nicht richtig jedes Wort - Buchstabe für Buchstabe - zu lesen. Aber wie ich schon in einem vorherigen Post erwähnt hatte, wirft mich momentan nicht wirklich was um; die Sprache ist zu einfältig geworden. Deshalb kann man solche Bücher auch schneller lesen. Kein Kunststück.

Worauf ich mich freue:

"Der Krieg der Enzyklopädisten" von Robinson
"Bilqiss" von Birgit Leib
"Wetterschmöcker" von Theurillat
"Der Literaturexpress" von Bugadze
"Morgen mehr" von Rammstedt
"Die sieben Türen" von Sanchez Pardos

Mittwoch, 6. Juli 2016

Sandra Abed "Noura - ein Jugendroman"

Kinder- und Jugendbücher zu schreiben ist sehr schwer. Das kann man niht einfach so aus dem Ärmel
schütteln: die Story muss spannend sein, die Figuren sollen nicht belehrend rüberkommen, das Lesepublikum möchte sich ernstgenommen fühlen und die Logik (ja, genau die!) darf nicht zu kurz kommen.

Im muslimischen Bereich sind deutschsprachige Jugendbücher sehr rar gesät. Nach "David und die sieben Träume", das alle wichtigen Punkte völlig verfehlte, was bei mir die Frage aufkommen ließ, ob der Autor sich mal ausgiebig mit Jugendlichen beschäftigt hatte?, legte ich die Thematik islamische Jugendbücher erstmal auf Eis.

Bei "Noura" war ich dementsprechend sehr zögerlich, obwohl dieses Buch schon etliche Zeit mein Buchregal verzierte. Die Leseprobe, die ich damals vom Narrabila-Verlag zugesandt bekommen hatte, hatte ich schon gelesen, wußte also ungefähr, worum es ging.

Noura ist ein muslimisches Mädchen, das in Berlin aufgewachsen ist, dort in recht behüteten Verhältnissen lebt und das nach seinen Prinzipien versucht zu leben. Sie hat einen kleinen, recht überschaubaren Freundeskreis, der um ihre Regeln weiß und die Grenzen auch so akzeptiert und respektiert. Chapeau für solche Freunde!

Nach den Sommerferien geht Noura dann in die zwölfte Klasse und gerät erstmals in eine Zwickmühle: denn vom Sohn des Freundes ihres Vaters - Ahmed - bekommt sie einen Heiratsantrag und da gibt es noch Luca, der in ihren Kursen sitzt und der sich über die Sommerferien sehr verändert hat und plötzlich Nouras Nähe sucht.

Was also soll sie machen? Für wen sich entscheiden? Ihre Freundinnen mag sie damit nicht belasten, denn ihre nichtmuslimischen Freundinnen würden die frühe Wahl nicht verstehen können und ihre muslimischen Freundinnen haben fast die gleichen Sorgen wie Noura..

Es gibt aber noch Tante Hamide, ihre türkische Nachbarin, die immer ein offenes Ohr für sie hat.

Dass die Gefühlswelt für Jugendliche nicht einfach zu bewältigen ist und gerade muslimische Jugendliche meist zwischen mehreren Stühlen sitzen, ist wohl jedem bekannt, der sich mal mit jungen Leuten unterhalten hat.
Von daher kann man der Autorin nur gratulieren, dass sie sich eines solch schweren Themas angenommen hat. Allerdings - Wink mit dem Zaunpfahl! - habe ich mich am Ende ziemlich bedröppelt im Regen stehend gefühlt.
(Ende verrat ich in dem Zusammenhang nicht. Ätsch.)



Freitag, 24. Juni 2016

Gute Autoren gesucht!

Ein wenig rar habe ich mich in letzter Zeit schon gemacht auf diesem Blog; ich habe mir einfach mal erlaubt, nichts zu schreiben.
Hat auch einige persönliche Gründe, aber derzeit scheint bei mir eine Art Leseflaute zu herrschen, die vermutlich davon verstärkt wird, dass es momentan nichts Interessantes zu lesen gibt.

Mit Büchern ist es so eine Sache, ähnlich wie bei Menschen: entweder man mag es und spürt, dass es zu einem passt - oder aber: die Abneigung ist sofort da. Traurig, aber tatsächlich gebe ich einem solchen letztgenannten Buch keine Chance. Und dann gibt es noch die, die man tastend kennenlernen möchte, die aber auf dem zweiten Blick so oberflächlich und nichtssagend sind, dass man sie nach spätestens 20 Seiten in die Tonne schmeissen will.

Derzeit frage ich mich, ob es noch Autoren gibt, die auf Mehrteiler oder besonders umfangreiche Romane verzichten können, weil sie imstande sind, a) mit ihrer Sprache gepflegt umzugehen und b) sich nicht in Nichtigkeiten verlieren müssen. Wenn ich also einen Roman lese, in dem in 350 Wörtern zu lesen ist, dass man EINEN Kaffee in der Küche trinkt, dann ist das armselig. Das brauche ich nicht. Meist hat es nicht mal was mit der Handlung zu tun. Man muss auch nicht 5 Seiten lang um sein Leben rennen, dafür reicht meist schon ein Absatz: der geneigte und intelligente Leser wird es schon ab dem ersten Satz kapiert haben.

Die wenigsten Liebesroman-Autoren schaffen es heutzutage nicht mal, eine Geschichte auf 124 Seiten zu erzählen. Das ist im Übrigen die Länge von Romanen, die es an und in Kiosken zu kaufen gibt, mit den tollen Betitelungen wie "Romana" oder "Julia". Genauso viel Dramatik, Leidenschaft, Liebe und naja, Sex. Da braucht es keine 800 Seiten. Zumal die Akteuere meist nicht soooo kompliziert gestrickt sind, dass man ein ausgefeiltes Psychogramm erstellen muss, um in die Person und ihre Geschichte einzutauchen.

Beim Horror ist es meist dasselbe: die besten Autoren schaffen es, Erzählungen bzw. Novellen zu verfassen, jetzt nichts gegen Stephen King, aber seine Bücher sind mir meistens zu lang und werden dadurch langweilig. "Es" und "The Stand" sind davon ausgenommen, aber die Personnage hätte nicht ganz so ausufernd beschrieben werden müssen.

Kriminalromane/Thriller leiden dieser Zeit unter dem Aspekt der Mehrteiligkeit, schade, denn auf noch so manchen Fall hätte ich gut und gern verzichten können.  Vor allen Dingen auf die inflationär verwendete blaue Farbe, die fast jeden Frankreich-Krimi schmücken muss. Mittlerweile muß man ja fast Angst haben, alle naselang über eine Leiche zu stolpern.

Montag, 16. Mai 2016

"Laughing all the way to mosque" - Muslime und der Humor

Ja, die meisten Nichtmuslime denken ja, dass wir zum Lachen in den Keller gehen (gut, bei manchen
Exemplaren nehme auch ich das an, so finster, wie sie immer blicken.)
Aber "Laughing all the way to mosque" beweist, dass wir uns sehr gut selbst auf die Schippe nehmen können.
Auf das Buch bin ich durch die Miniserie "Little mosque on the prairie". Leider gibt es weder Buch noch Serie komplett auf (Hoch-)Deutsch - sie wurde nur in der Schweiz ausgestrahlt.
"Laughing all the way to mosque" erzählt vom Leben Zarqa Nawaz, die als Tochter einer pakistanischen Familie in Kanada aufwuchs. Parallelen zu heutigen Ereignissen sind recht auffällig ;-)
Für alle, die mal wieder ein ordentliches Quentchen Sarkasmus in ihrem Leben brauchen.


Laughing all the way to mosque
Autorin: Zarqa Nawaz
Erhältlich als eBook in allen Online-Buchhandlungen sowie als Printexemplar bei Amazon.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Wieder da?

Tja, der eine oder andere mag sich in letzter Zeit darüber gewundert haben, dass es bei mir nix Neues zu lesen gab. Weitergelesen habe ich wohl, aber angesichts der Neigung vieler, ihre Interessen mehr den Verschwörungtheorien zuzuwenden, frage ich mich jetzt allen Ernstes, ob es überhaupt noch Sinn macht, meine Leseeindrücke mit euch zu teilen. Na, Schwamm drüber (das kann einen echt runterziehen!), versuche ich es halt weiterhin, ein wenig Interesse für andere denn verschwörungstheoretische Sachen zu wecken.

Puh, seid ihr es nicht leid, hinter jeder Strassenecke und jeder Nachricht den bösen Schwarzen Mann zu vermuten (ist das jetzt eigentlich politisch korrekt? Schwarzer Mann? Der in meiner Kindheit unartigen Kindern den Garaus machte? Gibt es für ihn eine politisch korrekte Angabe?)

Dienstag, 5. April 2016

Ja, und schon wieder alleine...

Jetzt wird mein Gejammer wieder größer, denn ein Blog ist von uns gegangen. Wahrscheinlich werden das natürlich auch sehr viele Leute mitbekommen haben, dass islamische-buecher-auf-deutsch nicht mehr existiert. Schade drum, denn der Bruder hatte mir netterweise sämtliche Neuvorstellungen abgenommen ;-)
Rezensionsblogs gibt es viele, aber im muslimischen Bereich sind wir sehr handverlesen - ob erlesen, steht auf einem anderen Blatt. Insh'allah wird mich das nochmals beflügeln, aber mehr als 1 islamisches Buch pro Woche schaffe ich nicht.

Übrigens: kann mir jemand ein gutes Buch in Sachen Tabbadur (deutsch/englisch/arabisch) empfehlen?

Lieblingsbuch #15: "Rumo" von Walter Moers

Der Wolpertinger Rumo ist mir sehr ans Herz gewachsen, vor allem nach der sehr tollen Lesung von Dirk Bach. Im Übrigen mein absolutes Lieblingsbuch aus der Zamonien-Reihe von Walter Moers!

Samstag, 2. April 2016

Lieblingsbuch #14: "Das kupferne Zeichen" von Katia Fox

Zwar in die gleiche "historische" Schiene wie die "Hebammen"-Saga von Sabine Ebert oder die
Wanderhuren-Reihe von Iny Lorentz einzuordnen, hat "Das kupferne Zeichen" allerdings denen gegenüber einen kleinen entscheidenden Vorteil: Man lernt in dieser Reihe mal etwas über eher unbekanntere  Berufe. Im ersten Teil erlernt Ellenweore den Beruf der Schwertschmiedin, im zweiten Teil geht es um ihren Sohn Will, der den Beruf des Falkners ergreift. Tolle Schmöker im Übrigen!

Sonntag, 27. März 2016

Lieblingsbuch #13: "Der verlorene Ursprung"

Auf der Suche nach neuen Tech-Thrillern bin ich darauf gestossen: der Bruder eines Hackers erkrankt an zwei völlig unterschiedlichen und eigentlich sich ausschließenden Krankheiten, erkennt seine Umgebung nicht mehr und wiederholt ständig, dass er bereits tot sei. Auf der Suche nach dem Ursprung dieser rätselhaften Symptome entdeckt Arnau, dass es um den Ursprung der Sprachen geht.

Dienstag, 15. März 2016

Lieblingsbuch #12: "Riyad-us-Salihin"

Manchmal kann man auch Bücher zu Lieblingsbüchern küren, wenn das Outfit passt. Und diese Ausgabe ist
wirklich schön geworden: da stimmt es von außen und innen.












Hier findet ihr nochmal alles zu #Lieblingsbuch nebst bisher gezeigten Titeln.

Montag, 14. März 2016

Mhairi McFarlane "Vielleicht mag ich dich morgen"

Manchmal brauche ich zum Abschalten von den ganzen Metzeleien etwas Nettes für zwischendurch. Da ich
aber mittlerweile fast alle Bücher meiner Lieblingsautorinnen auswendig kenne, habe ich mich zu einem mutigen Schritt entschlossen: ich habe eine neue Autorin getestet.

Die Idee war eigentlich ganz nett: ehemaliges Pummelchen und beliebtes Mobbingziel trifft auf dem Klassentreffen auf ihren früheren ärgsten Peiniger. Er erkennt sie - natürlich! - nicht, denn äußerlich hat sie sich sehr gemausert. Er ist noch verheiratet und hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass seine Frau wieder zu ihm zurückkommt. Sie freunden sich beide an und entwickeln langsam Gefühle füreinander, ohne dass sie ihm verrät, wer sie wirklich ist.
Der Schluß ist natürlich vorhersehbar, ansonsten würden diese Romane überhaupt keinen Käufer finden.

Das Manko: ich habe noch nie eine Autorin kennengelernt, die dermaßen hektisch versucht, einen Plot und vernünftige Figuren aufzubauen. Bisweilen hatte ich den Eindruck, dass sie mit der Fülle ihrer eigenen Ideen nicht mehr zurechtkam.

Ich glaube ehrlich nicht, dass ich mir noch ein Buch von ihr kaufen möchte, die Bäume sind mir doch zu schade. Auch wenn es bitter klingt: die Autorinnen der Cora-Romansparte (Julia, Romana und Konsorten) bekommen es allenfalls besser hin als McFarlane.

Donnerstag, 10. März 2016

Lieblingsbuch #11 "Calvin und Hobbes"

Ich gebe es zu: ich lese auch Comics, und dieses habe ich während meiner Schwangerschaft wahrscheinlich zu oft in der Hand gehabt. Wer sich für die Psyche achtjähriger Jungs interessiert, ist besser mit Calvin bedient als mit irgendeinem Erziehungsratgeber ;-)











Hier findet ihr nochmal alles zu #Lieblingsbuch nebst bisher gezeigten Titeln:

Freitag, 4. März 2016

Ich als besorgter Bürger

Langsam, aber sicher entwickle ich mich auch zu einem "besorgten Bürger" - einem besorgten Weltbürger. Und oft ertappe ich mich beim Gedanken daran, wie es wohl wäre, wenn endlich jemand den berühmten roten Knopf drückt - und vorbei ist es mit uns Menschen.

Ich komme mir derzeit vor wie auf einer Art Spielplatz. Da spielen Saudi-Arabien und Iran nicht miteinander, weil sie sich nicht leiden können. Nun gut, möchte man sagen, der Spielplatz ist groß, da gibt es noch andere, mit denen ihr spielen könnt. Geht aber auch nicht. Jemen spielt dann mit Iran, Saudi-Arabien steht in der Ecke und schmollt. Jemen darf natürlich nicht mit Iran spielen, Jemen spielt doch immer mit Saudi-Arabien! Und dummerweise ist kein Erwachsener in Sicht, der die beiden Streithähne miteinander versöhnen könnte. (Ja, da wundert man sich, wenn meist Frauen auf dem realen Spielplatz zu finden sind und von Diplomatie definitiv mehr Ahnung haben...)

Ja, benehmt euch doch auch mal wie Erwachsene, möchte man ihnen dann zurufen. Benehmt euch doch endlich mal wie Menschen, die freiwillig eine große Verantwortung übernommen haben!

Ja, die Verantwortung. Das ist so eine Sache. Verantwortung wird ja gerne abgewälzt auf andere. Tätigt ein Politiker einen ungehobelten Satz in Richtung eines anderen Politikers/Landes, ist meist gleich ein Pressesprecher/Diplomat zur Stelle, der das richtig stellen muss. Der VW-Skandal ist auch ein Paradestück in Sachen Verantwortung abwälzen. Da wird nach Zeugen gesucht, die die Schuldigkeit von ganzen Personengruppen manifestieren können. Aha.

Integrität wünscht man sich bei vielen Menschen, die an den entscheidenden Stellen sitzen, aber oft genug haben wir es mit ausgemachten Soziopathen zu tun (Paradebeispiel dafür ist Donald Trump).
Man wünscht sich doch glatt manchmal die alten Zeiten zurück, bei denen man noch dem Gegner ins Auge schauen mußte, wenn man ihn tötete. Als ein König noch mit aufs Schlachtfeld ritt, um seine Leute zu motivieren. Da haben die Leute ihre Kämpfe noch selbst ausgefochten. Vielleicht sollten wir das mal wieder einführen. Präsidenten etc. dürfen mal selbst aufs Schlachtfeld und das bitteschön mit Schwert oder Säbel. Dann würden sie sich dreimal überlegen, ob sie ihr armseliges Leben auf dieser Bühne aushauchen oder ob es dann nicht sogar besser wäre, sich zu vertragen.

Auf dem Spielplatz klappt das auch. Da gibt es eine Rangelei und gut ist.

Dienstag, 1. März 2016

Lieblingsbuch #10: "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss

Es fällt auch mir langsam auf, dass ein Grossteil meiner Lieblingsbücher zum Genre der Fantasy gezälht wird. Dieses Buch jedoch ist und bleibt meine unangefochtene Nummer 1: episch, literarisch und übehaupt ein Hammer!













Hier findet ihr nochmal alles zu #Lieblingsbuch nebst bisher gezeigten Titeln:

Mittwoch, 24. Februar 2016

Lieblingsbuch #9: Anne Bishops Buchreihe "Die schwarzen Juwelen"

Gäbe es denn tatsächlich die Möglichkeit, meine Lieblings-Romanfiguren irgendwann leibhaftig kennenzulernen, die Protagonisten dieser Buchreihe gehörten ganz vorn mit dazu. Hier mal das Bild des ersten Romans mit dem amerikanischen Cover, das definitiv besser als das deutsche aussieht.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Lieblingsbuch #8: "Charakterreinigung - Tazkiya"

Im Zuge meines Fernstudiums bin ich auch angesichts des Themas auf das Buch von Samir Mourad gestossen. Sehr zu empfehlen für ISIS-Anhänger!

Sonntag, 14. Februar 2016

Neuzugänge...physisch nicht vorhanden

Voller Neid habe ich mir mal andere Buchblogs angeschaut, auf (in?) denen die Betreiber desselbigen ihre neu erworbenen Zugänge bildlich in Szene gesetzt haben. Kann ich gar nicht. 80% sind derzeit als eBook auf meinen Lesegeräten, derer 3 Stück,  enthalten. Dummerweise darf ich bei vielen Büchern nicht mal annähernd behaupten, dass ich sie besitze (Rezensionsfrist-Regelung oder so). Und meist verschlafe ich so auch das Erscheinungsdatum. Es gibt auch dummerweise momentan kaum Bücher, die mich wirklich umhauen und das Verlagsprogramm für Frühjahr und Sommer hat mich auch nicht umgehauen. Sorry.

Dienstag, 9. Februar 2016

Lieblingsbuch #7: "Just for fun"

Eigentlich bin ich nur durch den Pinguin auf das Buch gekommen: Pinguin = Linux = Linus Torvalds.
Biographien von Nerds interessieren mich eher mehr als von Politikern (Ausnahme: Nelson Mandela).
BTW: Linux ist echt schnieke.

Montag, 8. Februar 2016

Philipp Peterson "Paradox"

Phänomenal!

Ich hatte mir dieses Buch auf die Liste gesetzt, da Philipp Peterson vor einem halben Jahr auf der Frankfurter Buchmesse den Selfpublishing-Preis von Amazon/Kindle gewonnen hatte. Gut, das ist meist kein Grund, das Buch zu lesen, aber diesmal hatte das Lesepublikum entschieden, also entschloss ich mich, es mal zu versuchen. ScienceFiction ist ja ein recht schwieriges Unterfangen. Zum einen ist der Personenkreis, der sich dafür interessiert, recht überschaubar und zum anderen sind die Autoren, die tatsächlich gut schreiben in dem Metier, rar gesät.

Das sollte sich jetzt eigentlich ändern. Peterson ist mit seinem zweiten Buch nach "Transport" ein perfekter Spagat gelungen. Im Gegensatz zu Autoren, die gerne über etwas schreiben wollen, was sie interessiert und dann dummerweise in ellenlange Monologe verfallen (wie bspw. Schätzing in "Limit"), um auch dem letzten Depp die Grundlagen vertraut zu machen, ist Peterson kurz und knackig: eine Minieinführung der Personnage, die Fakten werden fast beiläufig hingeschmissen ohne Nerdsprache, ein gesundes Mass an Dialogen, die sehr gut ausgearbeitet sind und ein Ende, das es in sich hat.

Zudem schafft er es, in Lesern, die bisher nicht an Klaustrophobie gelitten haben, diesen katastrophalen Zustand zu wecken, dass man höchstwahrscheinlich im nächsten vollbesetzten Bus in Panikattacken verfallen dürfte.

Zur Handlung:

David Holmes ist ein Astrophysiker, der momentan untersucht, weshalb zwei Sonden am äussersten Rand des Sonnensystems in genau derselben Enfernung wie vom Erdboden verschluckt sind. Das interessiert natürlich auch die NASA sowie die Militärs und beim Verschwinden der dritten Sonde dann auch den privaten Energiekonzern Centauri (der Inhaber Wyman ist tatsächlich an Elon Musk angelehnt, den Inhaber von SpaceX und Tesla). Centauri entwickelte ein Raumschiff mit Antimaterieantrieb und plant jetzt, eine Crew hochzuschicken, um diese Vorfälle zu untersuchen.

Mit Ed, dem großschnäuzigen Kommandanten, seiner Stellvertreterin und Ingenieurin Grace und der Bordärztin und Biologin Wendy macht sich David auf eine ungewisse Reise in Weiten, die so für den Menschen nie vorstellbar waren. Und am Rande machen alle vier eine Entdeckung, die so ganz und gar nicht erwartet war...

Phänomenal war für mich das Ende: zunächst hatte ich ja Angst. Es gab in der Vergangenheit schon genügend Autoren, die irgendein Ende hingezaubert hatten, so unlogisch und unpassend das für die Handlung auch sein mochte. Hauptsache fertig. So scheint es manchmal zu sein. Tad Williams mit "Otherland" ist da auf meiner Liste ganz oben. Nein, das Ende ist auch kein typisches Bruce-Willis-Finale: ein paar opfern sich für das große Ganze. Nein, es gibt einen großen Knall - metaphorisch gesprochen.

Die Menschheit hat sich dieses Ende selbst eingebrockt. 


Das Buch ist als eBook nur für den Kindle erhältlich für 4,99€ und als Buch in allen Buchhandlungen für 9,99€. Wer mal etwas über den Autor erfahren möchte und sich dafür interessiert, dem sei seine Website empfohlen: http://raumvektor.de/

Freitag, 5. Februar 2016

"Frühstück mit der Drohne - Tagebuch aus Gaza" - Atef Abu Said


An dem Buch hatte ich zu knabbern.

Atef Abu Said ist verheiratet, hat Kinder und ist ein palästinensischer Journalist, der in Gaza lebt.
Als die israelischen Angriffe am 7. Juli 2014 beginnen, beginnt er Tagebuch zu schreiben. Wir erinnern uns: an diesem Tag stand die deutsche Mannschaft einen Tag entfernt vor dem Halbfinale gegen Brasilien.

Die Palästinenser rechnen Zeit anders: sie rechnen in Kriegen oder Friedenszeiten, je nachdem. Trostlosigkeit machte sich bei mir breit, mit jedem Tag wurde die Hoffnung ungewisser, ob es denn endlich einen Schlusstrich geben würde. Und wie so häufig in modernen Kriegen steht man dem Feind nicht mehr persönlich gegenüber, sondern hört allenfalls ein Sirren, bevor die Explosion dich von den Füßen reißt. Am Anfang zählt Atef Abu Said noch die Namen derer auf, die ihr Leben verloren, doch auch das wird sporadischer, weniger, bis zuletzt auch die Toten nicht mehr eine Stimme haben, die über sie spricht.

Der Autor erzählt von den Momenten trügerischer Ruhe, die im Grunde genommen auch schlimmer sind als die Lautstärke der Explosionen, denn er weiß nicht, wie lange sie halten wird. Kann er seinen Kindern vermitteln, warum es eben heute nicht gut ist, mal für kurze Zeit an die frische Luft zu gehen? Wo können er und seine Lieben erstmal sicher übernachten, wenn selbst die Schulen der UN als nächstes auf der "Schwarzen Liste" stehen? Über allem schwebt die Unsicherheit, auch darüber, ob die Informationen korrekt sind: gibt es Friedensverhandlungen oder stimmt das Gerücht mit der dreitägigen Feuerpause?

Von Tag zu Tag werden die Sätze kürzer, knapper und symbolisieren damit eine Hoffnungslosigkeit, die sprachlos macht und den Leser bestürzt zurück lässt.

Dennoch ist das Buch durchaus als Dokument eines Zeitzeugen zu sehen und zu verstehen.

Empfehlenswert, auch wenn ich nur in kleinen Etappen lesen musste.

"Frühstück mit der Drohne - Tagebuch aus Gaza"
Atef Abu Said
Unionsverlag, 2015
Gebunden, 256 Seiten

Printausgabe: 19,95€
eBook: 14,99€

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Dienstag, 2. Februar 2016

Lieblingsbuch #6: "Irgendwie anders"

Eines der schönsten Kinderbücher, die ich kenne und passt derzeit unglaublich auf die Flüchtlingsdebatte. Irgendwie Anders ist ein kleines Etwas und hat keinen Freund, denn die anderen wollen nicht mit ihm spielen, weil es sich irgendwie anders anzieht, irgendwie anders isst und irgendwie anders aussieht, doch eines Tages steht ein anderes seltsames Etwas vor seiner Tür...


Dienstag, 26. Januar 2016

Lieblingsbuch #5: "Das Parfum" von Patrick Süskind

Mein Exemplar sollte ich bald mal erneuern, es fällt nämlich fast auseinander nach gefühlten 20mal Lesen.
Und da nicht ganz soviele Dialoge enthalten sind, kann ich die schon auswendig mitsummen - großartiges Buch, schlechte Verfilmung.

Freitag, 22. Januar 2016

Offtopic: "Lesen durch Schreiben" - eine fruchtlose Debatte?

Seit beinahe drei Jahren geht mein Sohn zur Schule und begann seine Karriere mit dem Lernkonzept "Lesen durch Schreiben", das bei vielen Eltern zu langen und teilweise irren Debatten führt, von Pädagogen und Dozenten befeuert, die allesamt der Meinung sind, dass eben jenes Lernkonzept nicht dazu führt, dass Kinder die deutsche Sprache korrekt erlernen.

Um es kurz zu erklären: Die Kinder beginnen mit einer "Anlauttabelle", bei der neben dem Buchstaben in Druckschrift in Groß und Klein ein Tier oder Gegenstand abgebildet ist, z.B. "M" wie "Maus".
Am Anfang buchstabieren sich so die Kinder mühsam durch die Wörter, all das wird immer leichter und schneller, bis sowohl die Buchstaben aus der Anlauttabelle sitzen und das Kind sich unter jedem Buchstaben einen Laut vorstellen kann und es sozusagen lesen kann. Das klappt auch sehr gut.

Wie es auch immer bei solch einem Lernsystem passieren kann: es gibt Kinder, auf die passt es nicht. Das gibt es aber bei jedem Lernsystem. Mein Sohn wäre wahrscheinlich mit dem Fibel-System schlechter gefahren, zumindest schätze ich ihn so ein.

Und keine Sorge, liebe Eltern: dieses System ermutigt die Kinder nicht dazu, so zu schreiben, wie man will, wie es soviele Dozenten und wohlmeinende Pädagogen in den Raum oder die Welt geschrien haben, nein, ab der zweiten Klasse wird darauf geachtet, dass die Kinder auch ein Mindestmaß an Rechtschreibung und Grammatik einhalten müssen.

Was mir als Mutter allerdings wirklich Kopfschmerzen bereitet, ist, dass mein Sohn Probleme mit der Rechtschreibung und Grammatik hat. Ja, werden sich jetzt viele Kritiker am "Lesen durch Schreiben"-Konzept diebisch freuen, doch ich bin der - vielleicht irrigen - Meinung, dass man durch blosses Ankreuzen oder Ausfüllen eben keine Sprache lernen kann, man muss SCHREIBEN - und zwar mit der Hand.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir - auch in Ermangelung an Kopiermöglichkeiten in der DDR - ganze Tafelbilder abschrieben, egal in welchem Fach. Arbeitshefte gab es bei uns überhaupt nicht und ausfüllen und ankreuzen waren bei uns bloße Wunschvorstellungen. Einen "Schreibarm" gab es bei uns trotzdem nicht. Unser Ranzen war trag-bar.

Die heutigen Debatten spätestens zum Anfang des Schuljahres, bei denen darauf hingewiesen wird, dass ein Ranzen möglichst stabil, ultra-super-megaleicht zu sein hat, können bei mir tatsächlich nur noch ein zynisches Lächeln hervorrufen. Ja, die Ranzen sind ultraleicht (und damit auch teuer), aber keiner der tollen Berater denkt daran, dass das Papier, das die Kinder tagtäglich durch die Gegend schleppen müssen, auch einiges an Gewicht hat. Für jedes Fach gibt es zusätzlich mindestens ein Arbeitsheft - natürlich aus Hochglanzpapier und für jedes Fach gibt es einen Hefter und ein Schreibheft und massig Kopien. Und diese haben Kästchen zum Ankreuzen und Linien zum Ausfüllen. Super.

Diktate gibt es nicht. Leseförderung ist zwar vorhanden, aber nicht ausreichend. Zuhause muß einiges auf- und nachgearbeitet werden. Wehe den Eltern, die das verpatzen!
Schuld aber ist "Lesen durch Schreiben".

Deshalb, liebe Kritiker: Seht euch die Kinder an, die mit diesem System lesen gelernt haben (und das auch sehr flüssig schaffen) und schaut euch mal das ganze System an, das mit den Arbeitsblättern und -heften, das System, in denen Kinder ab der fünften Klasse ihre Hausarbeiten mit dem PC schreiben müssen, weil man als Lehrer nicht mehr in der Lage zu sein scheint, Handschriften lesen zu können (ja, okay, bei vielen sollte es eher ins mühevolle Entziffern gleiten), das System, in dem es mittlerweile fast verpönt scheint, Notizen mit der Hand zu machen.  Es ist ja schön und gut, dass Kinder rechtzeitig lernen, mit Schreibprogrammen umgehen zu können, aber diese haben auch eine Rechtschreibprüfung, die oftmals derbe Fehler, gerade im grammatikalischen Sinn, gar nicht korrigieren kann. Der Computer ist ein Hilfsmittel, aber das sind Papier und Stift auch.  



Nähere Informationen erhält man bei der Lektüre des Buches "Hannah hat Kino im Kopf" (Autor: Jürgen Reichen, Heinevetter Verlag Hamburg, mittlerweile vergriffen)

Dienstag, 19. Januar 2016

Lieblingsbuch #4: Max Hennings Übersetzung "Der Koran"

Ja, auch wenn es nicht als die beste Übersetzung gilt: es war immerhin meine erste! Ausgabe des Koran, die ich komplett auf deutsch von vorn nach hinten durchgelesen hatte, allein, um Freunde nicht zu beschämen. Ja, so hat man das damals noch gemacht: man las Bücher und bemühte nicht Google und Konsorten - es machte Klick! und dennoch dauerte es noch ganze 6 Jahre, bis ich meinen Schritt öffentlich zementierte, mit Urkunde und allem drum und dran. 

Mittwoch, 13. Januar 2016

Lieblingbuch #3: "Mystische Dimensionen des Islam"

Ich habe den Eindruck, dass jeder Konvertit irgendwie ein Buch hat, dass bei ihm/ihr den "Aha"-Effekt auslöste. Bei mir ist es das Buch "Mystische Dimensionen des Islam" der großartigen Annemarie Schimmel, die ich tatsächlich noch 2000 persönlich erleben und kennenlernen durfte bei der Eröffnung der Ausstellung von Koranexemplaren in Berlin.

Dienstag, 12. Januar 2016

Neues Jahr, neues Glück? - Unser Verkauf startet ausschließlich über Amazon, Ebay und Booklooker

Wer des öfteren unsere Verkaufsseite besuchte, wird in letzter Zeit gemerkt haben, dass da was im Argen lag.
Um es kurz zu machen: die Seite wurde still und heimlich von uns ad acta gelegt und seit einigen Wochen werden unsere Bücher auf ebay eingepflegt. Das hat zum einen den Grund, dass sich definitiv mehr auf ebay tut und wir damit eine größere Käuferschicht ansprechen können, zum anderen hat es für uns den Vorteil, dass wir immer noch den kostenlosen Versand anbieten und für die Kunden, dass sie über Ebay den Käuferschutz haben.
Ich hatte früher schon darüber berichtet, dass ich mir überlege, von Amazon gänzlich Abstand zu nehmen, da die Gebühren für den Verkauf einfach exorbitant hoch sind und man kaum Gewinn macht, bei günstigeren Sachen zahlt man im Buchbereich drauf.
Booklooker hat sehr viele Fans, aber nicht soviele, dass wir davon leben können. Die einzige Alternative war Ebay.

Über diesen Link könnt ihr unsere Ebay-Seite besuchen, hier nochmals der Booklooker-Link:

Ebay:  http://www.ebay.de/sch/ammari_arifa/m.html?_nkw=&_armrs=1&_ipg=&_from=

Booklooker:  https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/showAlluID=4075853&sortOrder=preis_euro



Dienstag, 5. Januar 2016

Mein Lieblingsbuch #2

Ein "Rakoshi" - von der Website repairmanjack.com
Eigentlich sollte es "Lieblingsreihe" heißen, denn einen eindeutigen Kandidaten in der Reihe rund um meinen Lieblingsakteur Repairman Jack (deutsch: Handyman Jack) kann ich nicht benennen. Die Reihe umfasst mittlerweile 27 Bücher, daneben taucht Jack noch in anderen Büchern kurz auf - schlicht: das Universum, dass F. Paul Wilson da erschaffen hat, ist riesig.

Montag, 4. Januar 2016

Rezensions-Anfrage

Ich veröffentliche mal hier einen kürzlich geposteten "Kommentar" bzw. eine Rezensionsanfrage:

Mag jemand "Die Genderung der Welt" rezensieren? Das Buch beschäftigt sich mit Schäden durch Gender-Mainstreaming weltweit, darunter auch in islamischen Ländern Nordafrikas. http://www.aavaa.de/sachbuch/Die-Genderung-der-Welt (AAVAA Verlag)

Dummerweise kann ich jetzt leider weder zum Buch noch zur Anfrage selbst etwas posten, ich weiß auch nicht, ob man das Buch als PDF zur Verfügung gestellt bekommt.
Diese Frage kläre ich noch insh'allah und kann dann vllt. auch nähere Einzelheiten weitergeben.