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Donnerstag, 23. April 2015

Z. Ferraris "Totenverse"

Es ist schon eine Weile her, dass ich den ersten Krimi "Die letzte Sure" von Zoe Ferraris gelesen hatte und
irgendwie hatte ich Lust drauf, endlich zu erfahren, wie es mit Katya und Nayir weitergeht. Im ersten Roman lernten sich beide notgedrungen kennen und dann auch schätzen bei ihrer Zusammenarbeit in einem Mordfall: Katya, weil sie die Verlobte des Adoptivbruders des Opfers war und Nayir, weil er mit einem Bruder befreundet war und als enger Vertrauter der Familie sich um die Polizeiermittlungen kümmern sollte.

Miriam Walker, eine Amerikanerin, kommt vom Heimaturlaub wieder zurück nach Dschidda und ihr Ehemann verschwindet. Von keiner Seite erfährt sie praktische Hilfe und ist völlig auf sich allein gestellt. Nayir lernt sie über ziemlich viele Umwege als Helfer in der Not kennen und vertraut ihm nach und nach Details über ihren Mann und ihre Ehe an, die bei den Ermittlungen unerlässlich sind. Durch Miriams unerwartete Hilfe offenbart sich ein Mosaik aus Hass, Eifersucht und Neid, das zum Tode von drei Menschen führte.
Bei "Totenverse" erfahren wir, dass Katya und Nayir keinen Kontakt mehr miteinander haben, obwohl im ersten Band durchaus das Interesse offensichtlich wurde.

Die drei Romane von Zoe Ferraris, die allesamt in Dschidda spielen, drehen sich um das Ermittlerteam Katya und Nayir sowie die Schwierigkeiten und Probleme, die sich aus ihrer beider Zusammenarbeit sowie die gsellschaftlichen Anforderungen ergeben. Beide haben Träume und Vorstellungen, doch wissen sie, dass sie Kompromisse und Einschränkungen dulden müssen, um überhaupt zusammenzubleiben, doch gleichzeitig ihre eigenen Bedürfnisse und Sehnsüchte stillen zu können.

Nein, auch wenn man meinen könnte, dass Zoe Ferraris als Amerikanerin durchaus eine negative Sicht auf die (gesellschaftlichen) Seiten Saudi-Arabiens hat, ist ihre Krimiserie nicht mit den Vorurteilen und Klischees behaftet, denen man sonst so begegnen kann, allerdings offenbaren sich wahre Schlammpfützen und Moraste hinter den geschniegelten und blitzenden Fassaden und hinter der Fassade des religiösen saudischen Königreichs.

Dutrchweg ein grosses Lob und auf jeden Fall empfehlenswert für den Leser, der auch gerne mal in andere Gefilde "reisen" möchte, denn Saudi-Arabien ist nicht unbedingt der klassische Ermittlungsort.


Update:
Nachdem ich den zweiten Teil gelesen hatte und endlich auch erfahren wollte, wie es mit Nayir und Katya weitergeht, denn so klar war das am Ende des zweiten Bandes ja nun nicht gewesen, habe ich mir dann auch noch "Wüstenblut" zu Gemüte geführt. Es taucht ein neuer Ermittler auf, der entgegen der langsam stärker werdenden Ressentiments gegenüber den Frauen im Kommissariat immer noch an der Zusammenarbeit mit Katya arbeitet, die bald mit zwei Fällen zu tun hat, die zwar im Zusammenhang scheinen, sich am Ende jedoch als zwei völlig eigenständige Fälle entpuppen.
Als Hilfe wird eine Profilerin aus den Staaten angefordert, was bei den Männern nicht auf Gegenliebe stösst, bei den tätigen Frauen jedoch als zusätzliche Bastion in dieser sehr eigentümlichen Welt angesehen wird.
Eine tolle Reihe, die sehr viele Fragen in den Raum stellt.

BTW: Am Ende des zweiten Bandes wurde noch ein Interview mit Zoe Ferraris abgedruckt, in dem sie ihre Beweggünde für die Reihe aufführt und wie sie mit den sehr widersprüchlichen Details umging, die in allen drei Büchern mal mehr, mal weniger auffallen.
 


 

Sonntag, 19. April 2015

Das Mädchen Wadjda

Das Mädchen Wadjda
Erschienen 2012, Razor Film Produktion
Als DVD erhältlich

Darsteller: Waad Mohamed (als Wadjda)
                Reem Abdullah (als Wadjdas Mutter)
                Sultan al Assaf (als Wadjdas Vater)


Endlich habe ich es geschafft und mir den Film gemeinsam mit meinen Lieben angeschaut. Ich war schon sehr neugierig, da der Film auf zahlreichen Festivals mit Lorbeeren und Ehrenbezeugungen nur so überhäuft wurde.

Wadjda ist ein sehr aufgewecktes und teilweise sehr vorwitziges Mädchen, das mit sehr viel Neugier und Willensstärke in ihrem Umfeld agiert. Als eines Tages ein Auto mit einem - für sie - wundervollen Fahrrad an ihr vorüberfährt, ist ein Traum für sie zum Greifen nah: ein eigenes Fahrrad, um mit dem Nachbarsjungen Rennen zu veranstalten. Dummerweise herrscht auch in ihrer Familie die Ansicht, dass Frauen kein Fahrrad fahren dürfen, weil sie sonst nicht schwanger werden und somit auch keine Kinder bekommen können. Doch Wadjda hält an ihrem Traum fest. Aus diesem Grunde verkauft sie auf dem Schulhof Armbänder, verdintgt sich gegen Aufpreis natürlich als Briefchen- und Nachrichtenüberbringerin und zu guter Letzt schreibt sie sich in die Religions-AG der Schule ein, um am Qur'an-Wettbewerb teilnehmen zu können - 1. Preis sind 1000 Rial. Klar, dass sie die gewinnen möchte, um sich endlich ihr Rad kaufen zu können. Heimlich nimmt sie Fahrradstunden im Hof. Aber Wadjda erfährt auch, dass Konsequenzen schnell um sich greifen können und ihre "Winkelzüge", um Geld verdienen zu können, ausser ihr nicht wirklich jedem hilft.

Es ist ein kleines Universum, dass die Regisseurin Haifaa al-Mansour da beschreibt. Die Machart des Films hat mich ein wenig an die Filme "Whale Rider" und die modernen japanischen und europäischen Filme erinnert, es ist ein leiser Film und kann sowohl Kindern als auch Erwachsenen gleichermassen gezeigt werden.
Und ich darf euch vorwarnen: gerade Kinder stellen sehr viele Fragen...


Freitag, 10. April 2015

Lieblingsbücher und so

Als ich jetzt wegen des Gewinnspiels auf den Gedanken kam, mal die Teilnehmer zu fragen was ihr Lieblingsbuch ist, kam mir unweigerlich die Frage in den Sinn, welche drei Bücher ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde...Ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich habe sehr viele Lieblingsbücher und ich käme gar nicht auf den Gedanken, irgend eines davon zu Hause zu lassen.

Meinen Geschmack kann man durchaus als eklektisch bezeichnen, sprich ich lese meist alles, was mir in die Hände fällt und was mich anspricht, sei es das Cover, der Titel, das Thema etc. Dazu zählen dummerweise auch Bedienungsanleitungen, was manche Vertreter der männlich-humanen Spezies darauf hoffen lässt, dass man dann eben alles kann.

Es gab mal einen tollen Roman, in dem es eben darum ging: welche Sachen nimmt man mit, wenn man eben nicht alles mitnehmen kann? Das Mädchen in der Geschichte entschied sich schlussendlich für den Indexband eines mehrbändigen Lexikons, um nichts zu vergessen von dem, was sie bereits durch das Lesen der anderen Bände gelesen und gelernt hatte. Welche Bücher ich definitiv mitnehmen würde, weiß ich auch nicht, denn spätestens auf der einsamen Insel hätte ich auch schon bereut, nicht mehr Bücher eingepackt zu haben. Luxusproblem!

Wie anderen buchaffinen Menschen kann ich mich auch ganz schlecht von meinen Schätzchen trennen. Es gibt und gab Bücher, die habe ich verschlungen, durchgewälzt, mit ihnen habe ich Nächte durchgemacht, ich habe mit und über die Helden gelacht und geweint, sie haben mir Wege gewiesen und neue Gedanken eingepflanzt, ich bin mit ihnen gewachsen und hoffentlich auch weiser geworden. Also ich hätte tatsächlich auf der einsamen Insel ein ganzes gefülltes Bücherregal - und wenn es das einzige Möbelstück auf der Insel wäre.

Donnerstag, 2. April 2015

"Blogger schenken Lebensfreude 2015"


Ja, auch dieses Jahr machen wir wieder mit.
Und ich habe mir lange Gedanken gemacht, was ich denn dieses Jahr für ein Buch oder mehrere verlosen könnte...

Ich habe mich schlussendlich für "Regenschauer voller guter Worte" und das Hörbuchpaket "As-Sira - Die Lebensgeschichte des letzten Propheten" entschieden.

Wer also eines der genannten Sachen gewinnen möchte, schreibe mir doch bitte eine Mail an muslimischlesekreis@gmail.com und nennt sein Lieblingsbuch, egal aus welchem Bereich oder aus welcher Sparte.

Ausgelost wird am 24.04.2015. Die Gewinner werden unverzüglich benachrichtigt. Bitte schreibt auf jeden Fall eure Adressen dazu!

Die Nicht-Gewinner erhalten auf jeden Fall einen Gutschein für unseren Onlineshop.

Hier nochmals die Bücher/Hörbücher: