Algerien hat nun mittlerweile einige Kriege im letzten Jahrhundert hinter sich gebracht, zahllose Menschen sind getötet worden auf vielen Seiten. Und das erste Mal, dass ich die Beklemmung dieses Volkes wirklich spüren konnte, ist dem Buch "Die Schuld des Tages an die Nacht" von Yasmina Khadra zu verdanken.
Er entführt uns mithilfe seiner Hauptfigur Younes in das Algerien der dreissiger Jahre. Younes wächst in einem kleinen algerischen Dorf auf, Armut begleitet seinen Weg und seine Familie. Eines Tages vernichtet ein Feuer die Ernte und damit den Lebensinhalt der Familie und Younes muss mit ihnen nach Oran ziehen, in das elendste Viertel. Erst dort erfährt er, dass er auch einen Onkel hat. Sein Vater lehnt aus falschem Stolz jegliche Hilfe ab und versucht, selbst auf die Beine zu kommen. Younes' kleine Schwester ist nach dem Feuer schwer traumatisiert und seine Mutter versucht trotz der Widrigkeiten, den Kindern einen stabilen Halt zu gewährleisten. Eines Tages wird Younes' Vater Issa ausgeraubt von einem berüchtigten Strassenräuber. Ausser sich vor Wut tötet Issa diesen und bringt Younes einen Tag später zu seinem Bruder, damit sein Sohn eine Chance habe.
Younes geniesst eine glückliche Kindheit und Jugend bei seinem Onkel, wird Apotheker und verliert doch nie die Suche nach seiner Mutter und Schwester aus den Augen, die seit dem Mord durch Issa verschwunden sind. Er freundet sich mit drei anderen jungen Männern an, und diese Freundschaft wird stark in Mitleidenschaft gezogen, als Emilie den vieren begegnet....
Ein tragischer Roman, ein wunderbares Buch, das von der tiefen Liebe des Autors zu seinem Heimatland erzählt.
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