aStore

Sonntag, 12. Januar 2014

Darf ich vorstellen? - Der Narrabila-Verlag

Im Buch- und Verlagswesen muss man einen Wiedererkennungswert haben. Das beginnt meist mit dem eindeutigen Verlagsprofil und beinhaltet vor allem den optischen Wert. Als prominentes Beispiel kann man hier durchaus explizit den Diogenes-Verlag nennen, der seit einigen Jahrzehnten im optisch gleichem Gewand daherkommt. Andere grosse Verlage versuchen dies auch, doch ist meist nach einer Umstrukturierung hier deutlich eine Veränderung zu erkennen, die sich nicht immer positiv auswirken muss. (Beispiel Goldmann)

Bei deutschen muslimischen Verlagen indes ähneln sich fast alle Verlage, nur einige wenige stechen heraus. Schaut man ins Impressum nach dem Verantwortlichen für die Gestaltung, taucht meist nur eine Firmenbezeichnung auf namens "Stilus Design". Dumm ist an der Geschichte, dass sich die Bücher meist nicht voneinander unterscheiden und sozusagen der Designer an der Gestaltung erkennbar ist, ähnlich wie ein Dieter-Bohlen-Song (egal, wie schlecht oder gut er ist, Dieter Bohlen erkennt man immer...). Unterscheidbar sind dann tatsächlich nur die Typographien der einzelnen Verlagsbezeichnungen, selbst beim Vorwort des Verlages hat man meist nur das Gefühl, dass sie voneinander abgeschrieben haben, ja selbst die Grammatikfehler blieben vom Kopieren nicht verschont.

Nehmen wir mal die Kinderbücher raus, sticht derzeit mit einem optischen Wiedererkennungswert (als Verlag!) nur der Narrabila-Verlag heraus.

Gegründet 2011 in Berlin von Claudia Iman Valentin-Mohamed und Tasnim El-Naggar, konzentriert sich der Narrabila-Verlag hauptsächlich auf Romane aus muslimischer Sicht und Sachbücher (Ratgeber-Themen).

Allerdings: ich würde persönlich die Romane keinem Mann empfehlen, da sie doch sehr frauenlastig geschrieben sind (Hauptfigur und Weltsicht weiblich). Da ich mehrere Bücher des Verlages schon durchgelesen bzw. angelesen habe, kann ich die Bücher nur weiterempfehlen, Sicher ist für den Einen oder Anderen ein Titel dabei.

Wunderbar auch: der Narrabila-Verlag bietet tatsächlich auch Schreibwerkstätten an, meist über ein Wochenende. Für die also, die gerne schreiben und auch mal in der schreibenden Zunft ihr Geld verdienen möchten, ist das eine Plattform, die einen festen Platz in den Terminkalendern verdient hat.

Noch ein kurzer Nachtrag: wie ich heute erfuhr, ist die Verlagsgründerin und Autorin von “Suhaila und die Suche nach dem Licht“ aus der Verlagsleitung ausgeschieden und widmet sich inshallah neuen Projekten. Die Leitung übernahm im Monat März 2015 die bisherige Mitgestalterin Tasnim El-Naggar und damit hat auch der Verlag eine neue Hausanschrift bekommen. Noch eine tolle Neuigkeit: gleich drei Bücher wurden im Preis gesenkt! Suhaila
kostet nun mehr 6€ , der Ratgeber “Ramadan für dich“ 8€ und “Noura“ ebenfalls 8€.

Hier nochmals die bisher erschienenen Titel:

Iman Mohamed
270 Seiten
ISBN: 978-3-94313-600-5
Preis: 6€ (BTW: die sich wirklich lohnen, das ist eines der Bücher, die man nochmals gern liest)

Sandra Abed
240 Seiten
ISBN 978-3-94313-602-9
Preis 8€

Ist eher ein Jugendroman, hier stehen das Gefühlschaos und die Schwierigkeiten muslimischer Jugendlicher in der hiesigen Gesellschaft im Mittelpunkt.

Katja Meryem Brügel
192 Seiten
ISBN: 978-3-943136-03-6
Preis: 10€

Iman Mohamed
166 Seiten
ISBN: 978-3-943136-04-3
Preis: 8€

Iman A. Reimann
160 Seiten
ISBN: 978-3-943136-01-2
Preis 8€

Vykinta Krisiukėnaitė-Ajami
125 Seiten
ISBN: 978-3-943136-05-0
Preis: 10€

Hrsg. Fatima Grimm
160 Seiten
ISBN: 978-3-943136-06-7
Preis: 6€

Eine Sammlung von Muslimas, die von ihren Erfahrungen mit Tuch erzählen. Buntgemischt und interessante Geschichten.

Seid ihr neugierig geworden oder habt ihr noch Fragen? Dann geht einfach auf die Webseite des Verlages ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen