Im Buch- und Verlagswesen muss man
einen Wiedererkennungswert haben. Das beginnt meist mit dem
eindeutigen Verlagsprofil und beinhaltet vor allem den optischen
Wert. Als prominentes Beispiel kann man hier durchaus explizit den
Diogenes-Verlag nennen, der seit einigen Jahrzehnten im optisch
gleichem Gewand daherkommt. Andere grosse Verlage versuchen dies
auch, doch ist meist nach einer Umstrukturierung hier deutlich eine
Veränderung zu erkennen, die sich nicht immer positiv auswirken
muss. (Beispiel Goldmann)
Bei deutschen muslimischen Verlagen
indes ähneln sich fast alle Verlage, nur einige wenige stechen
heraus. Schaut man ins Impressum nach dem Verantwortlichen für die
Gestaltung, taucht meist nur eine Firmenbezeichnung auf namens
"Stilus Design". Dumm ist an der Geschichte, dass sich die
Bücher meist nicht voneinander unterscheiden und sozusagen der
Designer an der Gestaltung erkennbar ist, ähnlich wie ein
Dieter-Bohlen-Song (egal, wie schlecht oder gut er ist, Dieter Bohlen
erkennt man immer...). Unterscheidbar sind dann tatsächlich nur die
Typographien der einzelnen Verlagsbezeichnungen, selbst beim Vorwort
des Verlages hat man meist nur das Gefühl, dass sie voneinander
abgeschrieben haben, ja selbst die Grammatikfehler blieben vom
Kopieren nicht verschont.
Nehmen wir mal die Kinderbücher raus,
sticht derzeit mit einem optischen Wiedererkennungswert (als Verlag!)
nur der Narrabila-Verlag
heraus.
Gegründet 2011 in Berlin von Claudia
Iman Valentin-Mohamed und Tasnim El-Naggar, konzentriert sich der
Narrabila-Verlag hauptsächlich auf Romane aus muslimischer Sicht und
Sachbücher (Ratgeber-Themen).
Allerdings: ich würde persönlich die
Romane keinem Mann empfehlen, da sie doch sehr frauenlastig
geschrieben sind (Hauptfigur und Weltsicht weiblich). Da ich mehrere
Bücher des Verlages schon durchgelesen bzw. angelesen habe, kann
ich die Bücher nur weiterempfehlen, Sicher ist für den Einen oder
Anderen ein Titel dabei.
Wunderbar auch: der Narrabila-Verlag
bietet tatsächlich auch Schreibwerkstätten an, meist über ein
Wochenende. Für die also, die gerne schreiben und auch mal in der
schreibenden Zunft ihr Geld verdienen möchten, ist das eine
Plattform, die einen festen Platz in den Terminkalendern verdient
hat.
Noch ein kurzer Nachtrag: wie ich heute erfuhr, ist die Verlagsgründerin und Autorin von “Suhaila und die Suche nach dem Licht“ aus der Verlagsleitung ausgeschieden und widmet sich inshallah neuen Projekten. Die Leitung übernahm im Monat März 2015 die bisherige Mitgestalterin Tasnim El-Naggar und damit hat auch der Verlag eine neue Hausanschrift bekommen. Noch eine tolle Neuigkeit: gleich drei Bücher wurden im Preis gesenkt! Suhaila
kostet nun mehr 6€ , der Ratgeber “Ramadan für dich“ 8€ und “Noura“ ebenfalls 8€.
Hier nochmals die bisher
erschienenen Titel:
Iman Mohamed
270 Seiten
ISBN: 978-3-94313-600-5
Preis: 6€ (BTW: die sich wirklich
lohnen, das ist eines der Bücher, die man nochmals gern liest)
Sandra Abed
240 Seiten
ISBN 978-3-94313-602-9
Preis 8€
Ist eher ein Jugendroman, hier stehen
das Gefühlschaos und die Schwierigkeiten muslimischer Jugendlicher
in der hiesigen Gesellschaft im Mittelpunkt.
Katja Meryem Brügel
192 Seiten
ISBN: 978-3-943136-03-6
Preis: 10€
Iman Mohamed
166 Seiten
ISBN: 978-3-943136-04-3
Preis: 8€
Iman A. Reimann
160 Seiten
ISBN: 978-3-943136-01-2
Preis 8€
Vykinta Krisiukėnaitė-Ajami
125 Seiten
ISBN: 978-3-943136-05-0
Preis: 10€
Hrsg. Fatima Grimm
160 Seiten
ISBN: 978-3-943136-06-7
Preis: 6€
Eine Sammlung von Muslimas, die von
ihren Erfahrungen mit Tuch erzählen. Buntgemischt und interessante
Geschichten.
Seid ihr neugierig geworden oder habt
ihr noch Fragen? Dann geht einfach auf die Webseite des Verlages
...
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