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Mittwoch, 2. Februar 2011

Kostenloses Wissen?

In letzter Zeit ärgere ich mich über viele Geschwister, die in einigen Netzwerken, Foren etc die Frage posten, ob sie dieses oder jenes Buch auch als pdf kostenlos runterladen können. Natürlich ist es statthaft, viele pdfs gibt es gar nicht mehr auf dem Markt als Buch zu kaufen - habe ich jüngst erlebt bei einem Buch von Bruder Yasir Qadhi - es ist nur traurig, dass viele Geschwister sich erst gar nicht die Mühe machen, das Buch auch zu erwerben.
Bücher müssten sehr viel teurer sein, allein bei der Vorstellung, wieviele Leute aktiv an einem Buch arbeiten - von der Bildung des Textes bis hin zum fertigen Buchexemplar in den Regalen - müsste sehr vielen Leuten eigentlich auch mal bewußt werden, wieviel Arbeit so ein Buch macht und wieviel Zeit, Recherche und Geduld man dafür aufbringen muss. Wenn wir in die Geschichte schauen, als Bücher und Lesen gar nicht so selbstverständlich waren für jeden Menschen - und es auch jetzt noch nicht ist - und Bücher als Luxus galten, wurde doch jedes Exemplar aus Pergament gefertigt und von Hand (sic!) geschrieben und bemalt, dann gilt das jetzige "Copy&Paste" doch fast schon als Hohn. Ich bin noch in einer Generation aufgewachsen, in der Bücher (aus Papier, versteht sich) als etwas Wundervolles galten. Und noch heute ziehe ich ein gutes Buch dem Internet allemal vor. Wir können aus Büchern und mit ihnen soviel lernen, sie bringen eine andere Welt ins Haus, ohne dass man dafür ins Flugzeug steigen muss. Man beginnt, Fragen zu stellen, zu hinterfragen und zu analysieren, zu rechtfertigen, kurzum: man denkt nach. Doch selbst dieses Wenige - das Nachdenken - beherrschen die wenigsten Leute. Wer nach Wissen sucht, sollte es nicht bei youtube, Wikipedia und Facebook tun, sondern sich selbst in die Welt von Druckerschwärze, Papier und Leineneinband wagen. Eine Tageszeitung zu lesen, ist heutzutage nicht mal mehr eine Frage des Geldes, vieles ist kostenfrei im Internet zu erspähen. Doch Bildung ist ein hohes Gut.
Gehen wir mal vom Schuhkauf aus: jeder weiß, dass das billigste Schuhpaar nach einiger Zeit schon vom Anschauen allein auseinanderfällt. Also spart man ein wenig und kauft sich sein Wunschpaar, und weiß: man hat etwas davon. So ist es auch beim Wissen. Kostenlos hin oder her: vom Copy&Paste-Verfahren kann man nichts über die Welt und über sich lernen. Man denkt nicht einmal mehr dabei. Es ist zudem erschreckend, dass sich soviele nicht mal mehr die Mühe machen, sich ein wenig mit dem Hier und Heute zu beschäftigen, sprich: eine Zeitung zu lesen.
Also: als ein schönes Vorhaben: nehmt mal wieder ein Buch in die Hand und lest. Macht Notizen und lernt daraus und wenn es nur ein paar neue Wörter sind.  
Unterstützt die vielen Geschwister, die euch ihr Wissen zur Verfügung stellen. Jeder Buchkauf kann dann als Spende angesehen werden.

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