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Mittwoch, 20. April 2011

"Der koschere Knigge"

Ja, mal etwas ganz anderes. Kein muslimisches Buch, wie unser Seitenname eigentlich suggeriert. Ich war nur mal  neugierig. Am Ende habe ich mich halb schlapp gelacht. Offensichtlich können die Juden (kein Schimpfwort, wie mir der Autor schon im ersten Kapitel versicherte) dermaßen über sich selbst herziehen, dass es schon fast ans Groteske grenzt.
Aber ich hätte ja vorgewarnt sein müssen: Spätestens nach der Lektüre vom "Roman eines Schicksalslosen" von Imre Kertesz hätte ich wissen müssen, dass Juden mehr als die Briten über einen ausgesprochenen Sinn für Galgenhumor verfügen. Naja, nicht alle.
Jedes Kapitel ist für sich genommen ein Thema, ob die Geschichte, der Holocaust, die öffentliche Wahrnehmung, auch das Essen (streng für sich genommen eigentlich eine Warnung, denn nach diesem Kapitel möchte ich kein jüdisches Essen auch nur probieren), ist aber sehr schön abgerundet und sehr unterhaltsam. Manche mögen jetzt meckern, aber: Viele Sachen kann man eins zu eins ummünzen auf Muslime, besonders auf die Konvertiten, die manchmal muslimischer als die Muslime selbst wirken.
Wer also tolerant genug ist, und auch über sich selbst schmunzeln kann, dem sei dieses Buch empfohlen.

Literaturempfehlungen (Links):
"Der koschere Knigge"
"Roman eines Schicksalslosen"

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