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Dienstag, 12. Juli 2011

Aus der Verantwortung stehlen...

As-salamu aleikum, liebe Geschwister,

da wurde letzte Woche ja die Studie zu Menschenrechten in Deutschland vorgestellt und siehe da: Wir Deutschen stehen in dem Bericht nicht gut da. Wir geben unseren Kindern kein Frühstück mit oder kennen ein Frühstück gar nicht mehr, unsere Systeme sind zu einseitig ausgerichtet, kurz: wir handeln nicht nach gutmenschlichen Kriterien.
Nur ganz ehrlich: Es sollte endlich einen "Eltern-Führerschein" geben.
Erstes Kapitel: Verantwortung. Die Eltern, die kein Geld haben, um ihren Kindern eine gesunde Mahlzeit am Tag anzubieten, werden wieder aus der Verantwortung genommen, denn es gibt ja genug Organisationen, die gutmenschlich das Ganze an sich gerissen haben. Ich will sie - die Organisationen - hier nicht verurteilen, aber wäre ein Hauswirtschaftskurs für die Eltern nicht der bessere Weg?  Nächstes: Es gibt unglaublich viele Eltern, deren Kinder kein Wort Deutsch können bis zur Einschulung oder Kindergarten. Wer steht in der Verantwortung, ihnen Deutsch beizubringen? Richtig: nicht die Eltern, weil die tragen sie ja nicht, sondern die Kindergärten und Schulen. Läuft es dann auch nicht so, wie man es sich vorstellt, haben ja dann die anderen schuld. Und alle anderen tragen die Verantwortung, weil die Kinder dann benachteiligt sind.
Verantwortung zu übernehmen und gegenenfalls geradezustehen für etwas, was in unserem ureigenen Bereich liegt, das gehört dazu, wenn man ein vollmündiger Mensch sein möchte. Keiner kann einem schwere Gänge abnehmen, schön wäre es, aber es gehört zum Leben nun mal dazu.
Ein ganz heißes Eisen ist ja das Schwarzarbeiten: der Staat steht in der Verantwortung, die Sozialbeiträge und den Lebensunterhalt zu übernehmen. Ist auch nicht viel, aber man kann mit gutem Willen über die Runden kommen. Daneben geht man arbeiten, muss das Amt ja nicht erfahren, sind ja selber schuld, wenn so wenig Geld gezahlt wird. Und wenn einem soviel vom Brutto abgezogen wird, dann solle sich der Staat auch nicht über Schwarzarbeit wundern. Ja, das sind die Thesen der einen. Die andere Seite der Medaille könnte so lauten: Ihr nutzt die sozialen Beiträge von anderen und das nicht nur für euren Lebensunterhalt, sondern auch für das Kindergeld und die Krankenkassenbeiträge. Ohne die Solidargemeinschaft würde es bald so aussehen wie in arabischen Ländern: Den Arzt kann man selbst bezahlen, dumm wirds nur, wenn es dann zur OP geht oder einen schwerwiegende Krankheit ist. Kindergeld gibts keins und Löhne kann man als solche nicht bezeichnen. Zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel. Und weiter: Erfährt das Amt dann gar von der erweiterten Lebenshilfe, gibt es eh Ärger. Aber es gibt ja noch Anwälte, die den Karren aus dem Dreck ziehen können. Wieder aus der Verantwortung gestohlen. Klasse. Bei Straftätern ist ja die schwere Kindheit schuld. Bei Betrügern die anderen, weil die haben es ja auch gemacht, "es war bei uns gang und gäbe"..Blabla. 
Aber alhamdulillah: Es gibt eine Zeit, in der wir nur noch für uns selber sprechen können und in der keiner uns auch nur ein Quentchen abnehmen kann. Bereiten wir uns doch jetzt auch schon mal darauf vor im dieseitigen Leben und übernehmen für ein paar Fehler, die wir selbst gemacht haben,  die Verantwortung.

Wa salam

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