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Dienstag, 1. Januar 2013

Demut im Gebet

Demut im Gebet (Teil 1)

Viele kennen den Aufsatz "33 Wege um Khushu im Gebet zu entwickeln" vom ehrenwerten Gelehrten Muhammad Salih al-Munadschid. Diesen Artikel fand ich auf der Seite www.habibihalaqas.org und durfte ihn auf Anfrage übersetzen. Ich habe ihn in zwei Teile geteilt, er hat insgesamt 8 wichtige und nützliche Punkte. 
Bei Fehlern in der Übersetzung bitte ich euch, diese zu entschuldigen.  



Von Nasmila Firdous, http://www.habibihalaqas.org/2012/05/khushoo-in-salaah.html
Übersetzt von D. Arifa Richter

Bismillah

   Als mir dieses Thema angeboten wurde, fing ich an, im Kopf alle Serien und Vorträge, Bücher oder Artikel durchzugehen, die ich jemals über Khushu und seiner Wichtigkeit im Gebet gelesen oder gehört hatte.
Wie auch immer, ich realisierte, dass es nichts ausmachte, wieviel ich las oder wievielen Vorträgen ich zuhörte, der Effekt, Demut im Gebet zu haben, dauerte immer nur für einige Gebete an und war kein dauerhaftes Element in meinem Gebet.

   Für all jene, die sich nicht sicher sind, was Khushu bedeutet: es wird meist übersetzt als Aufrichtigkeit und Konzentration im Gebet, also wenn man sich nur darauf konzentriert, mit seinem Schöpfer in Kontakt zu treten und nicht von weltlichen Dingen ablenken lässt.

   Ein berühmter Gelehrter gab eine sehr schöne und aussagekräftige Definition von Khushu. Er sagte, dass Khushu das Gefühl ist, wenn die Gliedmassen und der geist taub werden, wenn man an nichts anderes denken und nichts anderes hören kann um sich herum weil man vor dem König, dem Herren steht und zu Ihm spricht. Er bezog sich auf diese Taubheit als ein ähnliches Gefühl, wenn Schüler vor dem Büro des Schulleiters stehen: die Furcht in ihren Herzen und die Taubheit, die ihren Geist für den Bruchteil von Sekunden lähmen.

   Traurig, aber wahr: es gab Augenblicke, wenn ich mich eilte, durch das Gebet zu kommen und manchmal sogar vergaß, ob ich nun den dritten oder den vierten Rakaat betete. Um herauszufinden, was ich ständig falsch machte, kam ich auf die folgenden Punkte, von welchen ich hoffe, dass sie helfen, Demut im Gebet zu entwickeln, wenn ihr das nächste Mal betet insh'allah.

1. Kommt in die richtige Stimmung vor dem Gebet:

   Stellt euch vor, wie wir uns vor einem Meeting oder Gespäch vorbereiten. Wir würden damit beginnen, zu überprüfen, ob unsere Kleidung sauber ist, ob unsere Notizen bereitliegen und ob wir unsere Rede einstudiert haben. Wir würden die Rede sogar nochmal so oft wiederholen, damit wir vorbereitet und souverän wirken.

   Nun stellt euch die Mengen an Vorbereitungen vor, die wir treffen sollten, um mit dem Herrn der Himmel und der Erde zu reden! Also, um uns auf das Gebet zu konzentrieren, lasst uns vor dem Gebet vorbereiten bevor wir tatsächlich beten.

Lasst euren Geist und eure Seele in Stimmung kommen durch:

   Wiederholung des Athan
   Das Bittgebet nach dem Athan sprechen
   Wudhu mit Konzentration verrichten
   Sich ordentlich anziehen! (Du stellst dich vor deinen Herren, nicht wahr?)
   Und das Wichtigste: bete pünktlich.


2. Lerne etwas Neues: 

   Versuche eine neue kurze Sura zu lernen oder selbst ein paar Zeilen von einer langen Sura. Rezitiere diese nach der Al-Fatiha. So wirst du automatisch dazu gezwungen, dich darauf zu konzentrieren, etwas neues zu rezitieren. Im Gegenzug hältst du deinen Geist und dein Herz wach. Das ist ein sehr wirksames Mittel, um zu verhindern, dass dein Geist auf Wanderschaft geht und sich mit anderen Dingen beschäftigt, während du betest.

3. Stiehl nicht während du betest

   Abu Qutaadah (radiullahu anhu) sagte: "Der Prophet (saws) sagte: 'Der schlimmste Dieb ist derjenige, der von seinem Gebet stiehlt.' - Er sagte: 'Oh Prophet, wie kann eine Person von ihrem Gebet stehlen?' Er sagte: 'Indem er das Ruku' und den Sujud nicht sauber ausführt." (Überliefert durch Ahmad und al-Hakim, 1/229; Sahih al-Jaami', 997)

   Wenn wir das Gebet als langweilige Form der körperlichen Betätigung betrachten, neigen wir dazu, durch das Gebet zu eilen. Doch dann verlieren wir den Segen des Gebetes. Während wir niederknien im Sujud, verbringen wir einige zusätzliche Minuten, um Du'at zu machen. Unterwerfe dein Herz zusammen mit deinem Körper der höchsten Macht. Lass Demut und Frieden in dein Herz und deinen Geist einkehren während des Gebetes und nicht die Sorge, welches Essen heute gekocht werden sollte.

   Wenn du hochkommst vom Sujud, setz dich aufrecht hin und gehe dann wieder in einer langsamen Bewegung zurück in die Position des Sujud. Das ist besser als deine Stirn mit schnellen Bewegungen auf den Boden zu schlagen. Fühl dich entspannt und erlaube es jedem Knochen, sich wohl zu fühlen.

   Das Gebet gibt dir einen freien Eintritt zum Gespräch mit dem Herrn der Himmel und der Erde, so erkenne die Tatsache, dass es ein kraftvolles Treffen ist!


Ende Teil 1

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