Neu bei uns:
der 30.Teil des Quran mit arabischem und deutschem Teil sowie der Transkription. Ideal für neue Muslime, um bspw. neue suren für das Gebet zu lernen, auch wenn es mit der arabischen Sprache noch nicht so ganz klappt.
Preis: 2,50€ (Natürlich versenden wir ohne zusätzliche Kosten!)
http://www.mlk-shop.de/?go=artikel&ps=9517&subid=10966
Hier werden wir zu verschiedener islamischer Literatur und allem, was damit zu tun hat, Stellung nehmen, ein Lesekreis eben. Kommentare sind herzlich willkommen.
Donnerstag, 9. Oktober 2014
Mittwoch, 8. Oktober 2014
Eine Bereinigung in der islamischen Buchwelt?
Vor einigen Tagen erhielt ich per Newsletter die Nachricht, dass es um den Iqra-Verlag (Herausgeber u.a. der "Riyadus-Salihin" in zwei Bänden) nicht zum Besten steht. Einige kleine Verlage haben dicht gemacht, und ich denke nicht, dass viele Verleger sich ausschliesslich aus ihrer Verlagsarbeit unabhängig finanzieren können.
Es ist sehr schade, und doch aus mehreren Gründen nachvollziehbar:
1. Viele Verlage haben zu wenige Titel im Programm.
2. Die Umstrukturierung in der islamischen Buchwelt (analog versus digital) findet schon seit langem statt, allerdings teilweise ohne das Zutun der Verlage. (Apps zB. in Sachen Hisnul Muslim etc. machen die Buchversion teilweise schon obsolet.
3. Die immer erste Frage von Geschwistern bei der Vorstellung eines neuen Titels, nämlich: "Gibt es das als Pdf?" lässt mich fragen, warum viele Geschwister alles auf dieser Welt als gratis erachten, obwohl eine Menge Arbeit dahinter steckt.
4. Der Unwillen, Geld für Bücher und damit für Wissen auszugeben: lieber lässt man sich schon alles vorkauen. (das trifft für manche Geschwister zu!)
5. Der unübersichtliche islamische Buchmarkt: wenn man nicht bei Newslettern angemeldet ist, bekommt man fast nichts mit, was schade ist. Die vielen Anbieter, die sich auf dem Buchmarkt hier tummeln, sind enorm. Also ist man schon gezwungen, sich bei den vielen Anbietern anzumelden, um regelmässig Neuigkeiten zu erhaschen. (oder man ist auf den wenigen islamischen Bücherblogs unterwegs ;-) )
6. Die Verlagstexte lassen meist nicht wirklich Aufschlussreiches in Sachen Buch zu. So gibt es zwar islamische Buchblogger, denen wird aber meist kein Vorabexemplar bzw. eine Leseprobe geschickt, sodass man durchaus auf diesem Weg schon die Werbetrommel rühren kann. Auch wenn man die Rezension nicht sofort online stellt: die Bücher oder Proben werden gelesen!
(PS: Das hier ist der ultimative Wink mit dem Zaunpfahl, liebe Verlagsinhaber!!!)
Habt ihr vielleicht Ideen, wie man Informationen aus dem islamischen Verlagswesen bzw. der Branche besser zusammenführen kann? Schickt uns einfach per Mail oder via Facebook eure Vorschläge zu.
Es ist sehr schade, und doch aus mehreren Gründen nachvollziehbar:
1. Viele Verlage haben zu wenige Titel im Programm.
2. Die Umstrukturierung in der islamischen Buchwelt (analog versus digital) findet schon seit langem statt, allerdings teilweise ohne das Zutun der Verlage. (Apps zB. in Sachen Hisnul Muslim etc. machen die Buchversion teilweise schon obsolet.
3. Die immer erste Frage von Geschwistern bei der Vorstellung eines neuen Titels, nämlich: "Gibt es das als Pdf?" lässt mich fragen, warum viele Geschwister alles auf dieser Welt als gratis erachten, obwohl eine Menge Arbeit dahinter steckt.
4. Der Unwillen, Geld für Bücher und damit für Wissen auszugeben: lieber lässt man sich schon alles vorkauen. (das trifft für manche Geschwister zu!)
5. Der unübersichtliche islamische Buchmarkt: wenn man nicht bei Newslettern angemeldet ist, bekommt man fast nichts mit, was schade ist. Die vielen Anbieter, die sich auf dem Buchmarkt hier tummeln, sind enorm. Also ist man schon gezwungen, sich bei den vielen Anbietern anzumelden, um regelmässig Neuigkeiten zu erhaschen. (oder man ist auf den wenigen islamischen Bücherblogs unterwegs ;-) )
6. Die Verlagstexte lassen meist nicht wirklich Aufschlussreiches in Sachen Buch zu. So gibt es zwar islamische Buchblogger, denen wird aber meist kein Vorabexemplar bzw. eine Leseprobe geschickt, sodass man durchaus auf diesem Weg schon die Werbetrommel rühren kann. Auch wenn man die Rezension nicht sofort online stellt: die Bücher oder Proben werden gelesen!
(PS: Das hier ist der ultimative Wink mit dem Zaunpfahl, liebe Verlagsinhaber!!!)
Habt ihr vielleicht Ideen, wie man Informationen aus dem islamischen Verlagswesen bzw. der Branche besser zusammenführen kann? Schickt uns einfach per Mail oder via Facebook eure Vorschläge zu.
Dienstag, 7. Oktober 2014
"Geheimnisse des Gebetes"
Geheimnisse des Gebets
Granada-Verlag
Preis: 8,50€
(hier rezensiert: die 1. Auflage aus dem Rauda-Auflage, diese ist nicht mehr erhältlich)
Zunächst einmal: Im Vergleich zum Buch "Warum hat mich das Gebet verlassen?" fand ich dieses geradezu gut lesbar vom Inhalt, zum sprachlichen Aspekt komme ich noch.
Es ist ein recht übersichtlich gehaltenes Büchlein, welches sich auch recht schnell durcharbeiten lässt, alhamdulillah auch einem roten Faden folgt und gerade auch für die Geschwister recht gut geeignet ist, die Schwierigkeiten mit der Konzentration und Demut im Gebet (Khushu) haben. Auch dazu gibt es nochmals zwei eigene Abschnitte im Buch.
Sehr schön fand ich die Tatsache, dass dieses Buch nicht belehrend, sondern lehrreich - OHNE den berühmten erhobenen Zeigefinger, wie so manch anderes Werk - war und sich der Leser somit ganz wohl fühlte, wenn da nicht:
1. Keine Erläuterungen von islamologischen Begriffen, die zwar kursiv hervorgehoben, aber nicht erklärt waren.
2. Der Sprachstil dem Arabischen nachempfunden wurde. Für deutschsprachige Leser ist dies immer eine enorme Umstellung, weil wir doch eher "Faktenmenschen" sind und für den blumigen Stil nicht wirklich zu begeistern sind. An einigen Stellen wären Nebensätze toll gewesen, weil ich irgendwann vor manchen Sätzen hing und überlegte, wie man diese überhaupt verstehen kann.
Dennoch: ein tolles Büchlein und ich muss dem Blogger vom "Islamische Bücher auf Deutsch" recht geben: das alte Cover sah definitiv besser aus.
Imam Ibn Qayyim al-Jawziyya
Granada-Verlag
Preis: 8,50€
(hier rezensiert: die 1. Auflage aus dem Rauda-Auflage, diese ist nicht mehr erhältlich)
Zunächst einmal: Im Vergleich zum Buch "Warum hat mich das Gebet verlassen?" fand ich dieses geradezu gut lesbar vom Inhalt, zum sprachlichen Aspekt komme ich noch.
Es ist ein recht übersichtlich gehaltenes Büchlein, welches sich auch recht schnell durcharbeiten lässt, alhamdulillah auch einem roten Faden folgt und gerade auch für die Geschwister recht gut geeignet ist, die Schwierigkeiten mit der Konzentration und Demut im Gebet (Khushu) haben. Auch dazu gibt es nochmals zwei eigene Abschnitte im Buch.
Sehr schön fand ich die Tatsache, dass dieses Buch nicht belehrend, sondern lehrreich - OHNE den berühmten erhobenen Zeigefinger, wie so manch anderes Werk - war und sich der Leser somit ganz wohl fühlte, wenn da nicht:
1. Keine Erläuterungen von islamologischen Begriffen, die zwar kursiv hervorgehoben, aber nicht erklärt waren.
2. Der Sprachstil dem Arabischen nachempfunden wurde. Für deutschsprachige Leser ist dies immer eine enorme Umstellung, weil wir doch eher "Faktenmenschen" sind und für den blumigen Stil nicht wirklich zu begeistern sind. An einigen Stellen wären Nebensätze toll gewesen, weil ich irgendwann vor manchen Sätzen hing und überlegte, wie man diese überhaupt verstehen kann.
Dennoch: ein tolles Büchlein und ich muss dem Blogger vom "Islamische Bücher auf Deutsch" recht geben: das alte Cover sah definitiv besser aus.
Montag, 1. September 2014
Aktuelles aus unserem Shop
Einige Sonderangebote wurden eingepflegt:
Gebrauchte Bücher:
Abd-al-Hafidh Wentzel “Über die Zeichen der Endzeit” 4,50€
Assad Rassoul “Schöne Geschichten für junge Muslime” 3,00€
Al-Medina-Kurs, Teil 2 15,00€
Heruntergesetzte, aber neue Bücher:
Bilal Philips – Die Grundprinzipien des Tauhid 9,60€
Über diesen Link kommt ihr auf die Seite.
Gebrauchte Bücher:
Assad Rassoul “Schöne Geschichten für junge Muslime” 3,00€
Al-Medina-Kurs, Teil 2 15,00€
Heruntergesetzte, aber neue Bücher:
Bilal Philips – Die Grundprinzipien des Tauhid 9,60€
Über diesen Link kommt ihr auf die Seite.
Sonntag, 6. Juli 2014
Das Problem mit den Koran"übersetzungen"
Übersetzungen sind schwer zu meistern. Es
geht dabei meist nicht nur um einzelne Sätze und auch nicht um das
“verstehende Lesen”, also das Begreifen des Textinhaltes während des
Lesens, das in der Schule und während des Studiums gelehrt und
angewendet wird, sondern um das genaue Erfassen und Wiedergeben des
Ausgangstextes. Beschäftigt man sich zudem mit einigen Grundlagen der Übersetzungswissenschaft, kann man definitiv erkennen, dass die Diskussionen rund um die Übersetzbarkeit des Korans gerechtfertigt sind.
Anfangs empfand ich diese Diskussionen als ermüdend, da ich mir meine Favoriten schon rausgepickt hatte und demzufolge auch mit Scheuklappen gesegnet war.
Übersetzungen sind nötig und sinnvoll, sie erfüllen den Sinn des Verständnisses eines fremdsprachigen Textes.
Doch zugleich interpretiert der Übersetzer auch den Text, wenn er ihn wiedergibt. Viele Wörter aus dem Arabischen kann man nicht problemlos ins Deutsche übertragen, weil sie in der Zielsprache schlicht und einfach nicht existieren. Zudem kommt noch meist hinzu, dass viele Begriffe Bedeutungsebenen haben, die im Deutschen nicht ein-eindeutig wiedergegeben werden können. Die Erfahrungen und der Wissensstand des Übersetzers spielen ebenso eine Rolle wie der Fakt, für wen der Text eigentlich geeignet ist und welchen Zweck er so erfüllen soll. Um das anschaulich zu machen, muss ich einfach nur in die Zeiten der Kreuzzüge zurückgehen, als die ersten Koranübersetzungen ins Lateinische aus den christlichen Klosterstuben kamen. Natürlich hatten eben jene Übersetzungen einzig und allein den Zweck, den Islam als Religion zu verteufeln und dementsprechend die Kreuzzüge zu “legalisieren”.
Das so nichts sachlich korrektes entstehen konnte, ist wohl klar; selbst Martin Luther bestätigte diese Übersetzung und schrieb sogar ein Vorwort.
Muslimische Gelehrte aus aller Welt formulierten die Bedingungen für die Übersetzer so:
- Der Übersetzer soll ein Muslim mit der korrekten Aqida sein.
- Der Übersetzer muss profunder Kenner der arabischen Sprache und der Zielsprache sein.
- Der Übersetzer muss in der arabischen Grammatik und den Besonderheiten der arabischen Sprache bewandert sein.
- Der Übersetzer muss über Kenntnisse in den islamischen Wissenschaften verfügen.
- Die Übersetzung muss komplett erfolgen.
- Weder der Übersetzer noch der Leser dürfen überzeugt davon sein, dass die Übersetzung der Koran ist. Genau deshalb muss der Übersetzer dieses in einem Vorwort vermerken.
Dummerweise werden Neukonvertiten oft schon am Anfang verwirrt, weil einige Muslime der irrigen Meinung sind, man dürfe den Koran tatsächlich nur auf Arabisch lesen. Ich erinnere mich an meinen ersten Ramadan, als ich mühsam meine ersten Seiten zusammenbuchstabierte und wirklich merkte, dass zwar die Sura Al-Baqarah die längste Sura ist, ich aber deutlich mehr Probleme mit der siebten Sura hatte, weil sie auf Arabisch für mich schwerer zu lesen war. Also schnappte ich mir schlussendlich den CD-Player und spielte Sura für Sura ab, währenddessen ich mitlas (und versuchte, problemlos mitzukommen). Da ich mich bislang nicht mit der Taschwied-Wissenschaft (die Wissenschaft von der Rezitation des Koran) auseinandergesetzt hatte, war ich natürlich oft ein wenig verwirrt.
Ergebnis: Ich kam sehr gut voran und schaffte es, den gesamten Quran im Monat Ramadan zu lesen (mit Hilfe). Dabei hatte ich aber schlicht und einfach den deutschen Teil beiseite gelassen, denn das hätte ich zeitlich nicht geschafft.
Was jetzt aber meine Favoriten betrifft: ich bevorzuge für unterschiedliche Zwecke auch unterschiedliche Ausgaben. (Übrigens: die meisten Muslime besitzen tatsächlich mehrere Varianten zum Vergleich – das soll allerdings auch nicht der Aufruf dazu sein, sich alle derzeit gängigen Ausgaben zu besorgen ;-) )
Im Laufe der Zeit hat sich die Zahl der Ausgaben, ob physisch oder digital, stark vermehrt. Als ich noch Islamwissenschaften studierte, gab es tatsächlich ganze sechs! Koranübertragungen: Rückert, Paret, Ahmadiyya, Henning, Rassoul und
Ullmann. Mittlerweile hat sich das gottseidank geändert und man kann aus einer Vielzahl von Möglichkeiten wählen.
Anfangs empfand ich diese Diskussionen als ermüdend, da ich mir meine Favoriten schon rausgepickt hatte und demzufolge auch mit Scheuklappen gesegnet war.
Übersetzungen sind nötig und sinnvoll, sie erfüllen den Sinn des Verständnisses eines fremdsprachigen Textes.
Doch zugleich interpretiert der Übersetzer auch den Text, wenn er ihn wiedergibt. Viele Wörter aus dem Arabischen kann man nicht problemlos ins Deutsche übertragen, weil sie in der Zielsprache schlicht und einfach nicht existieren. Zudem kommt noch meist hinzu, dass viele Begriffe Bedeutungsebenen haben, die im Deutschen nicht ein-eindeutig wiedergegeben werden können. Die Erfahrungen und der Wissensstand des Übersetzers spielen ebenso eine Rolle wie der Fakt, für wen der Text eigentlich geeignet ist und welchen Zweck er so erfüllen soll. Um das anschaulich zu machen, muss ich einfach nur in die Zeiten der Kreuzzüge zurückgehen, als die ersten Koranübersetzungen ins Lateinische aus den christlichen Klosterstuben kamen. Natürlich hatten eben jene Übersetzungen einzig und allein den Zweck, den Islam als Religion zu verteufeln und dementsprechend die Kreuzzüge zu “legalisieren”.
Das so nichts sachlich korrektes entstehen konnte, ist wohl klar; selbst Martin Luther bestätigte diese Übersetzung und schrieb sogar ein Vorwort.
Muslimische Gelehrte aus aller Welt formulierten die Bedingungen für die Übersetzer so:
- Der Übersetzer soll ein Muslim mit der korrekten Aqida sein.
- Der Übersetzer muss profunder Kenner der arabischen Sprache und der Zielsprache sein.
- Der Übersetzer muss in der arabischen Grammatik und den Besonderheiten der arabischen Sprache bewandert sein.
- Der Übersetzer muss über Kenntnisse in den islamischen Wissenschaften verfügen.
- Die Übersetzung muss komplett erfolgen.
- Weder der Übersetzer noch der Leser dürfen überzeugt davon sein, dass die Übersetzung der Koran ist. Genau deshalb muss der Übersetzer dieses in einem Vorwort vermerken.
Dummerweise werden Neukonvertiten oft schon am Anfang verwirrt, weil einige Muslime der irrigen Meinung sind, man dürfe den Koran tatsächlich nur auf Arabisch lesen. Ich erinnere mich an meinen ersten Ramadan, als ich mühsam meine ersten Seiten zusammenbuchstabierte und wirklich merkte, dass zwar die Sura Al-Baqarah die längste Sura ist, ich aber deutlich mehr Probleme mit der siebten Sura hatte, weil sie auf Arabisch für mich schwerer zu lesen war. Also schnappte ich mir schlussendlich den CD-Player und spielte Sura für Sura ab, währenddessen ich mitlas (und versuchte, problemlos mitzukommen). Da ich mich bislang nicht mit der Taschwied-Wissenschaft (die Wissenschaft von der Rezitation des Koran) auseinandergesetzt hatte, war ich natürlich oft ein wenig verwirrt.
Ergebnis: Ich kam sehr gut voran und schaffte es, den gesamten Quran im Monat Ramadan zu lesen (mit Hilfe). Dabei hatte ich aber schlicht und einfach den deutschen Teil beiseite gelassen, denn das hätte ich zeitlich nicht geschafft.
Was jetzt aber meine Favoriten betrifft: ich bevorzuge für unterschiedliche Zwecke auch unterschiedliche Ausgaben. (Übrigens: die meisten Muslime besitzen tatsächlich mehrere Varianten zum Vergleich – das soll allerdings auch nicht der Aufruf dazu sein, sich alle derzeit gängigen Ausgaben zu besorgen ;-) )
Im Laufe der Zeit hat sich die Zahl der Ausgaben, ob physisch oder digital, stark vermehrt. Als ich noch Islamwissenschaften studierte, gab es tatsächlich ganze sechs! Koranübertragungen: Rückert, Paret, Ahmadiyya, Henning, Rassoul und
Ullmann. Mittlerweile hat sich das gottseidank geändert und man kann aus einer Vielzahl von Möglichkeiten wählen.
Mittwoch, 11. Juni 2014
Ganz kurz...
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, meine Verkäufe nicht mehr über Amazon abzuwickeln. Klar: in letzter Zeit gab es sehr viele Negativschlagzeilen rund um den Onlinehändler, die mich aber nicht zu dieser Entscheidung getrieben hatten, sondern die Provisionspolitik.
So verlangt Amazon eine Einstellgebühr von 0,99€ zzgl. 15% Provision pro verkauftem Buch. Das ist - ehrlich gesagt - zu viel, denn Verlage bieten allenfalls 30% bis höchstens 40% Rabatt, Grosshändler liegen deutlich drunter. Dann kann man sich ungefähr ausrechnen, wie lohnend das Geschäft über Amazon ist. Stattdessen habe ich mir einen Verkaufsshop über Booklooker angelegt unter folgender Adresse:
http://www.booklooker.de/MuslimischerLesekreis
Die Angebote bleiben auch hier ohne Porto (oh ja, auch das konnte ich bei Booklooker - im Gegensatz zu Amazon - frei entscheiden!).
So verlangt Amazon eine Einstellgebühr von 0,99€ zzgl. 15% Provision pro verkauftem Buch. Das ist - ehrlich gesagt - zu viel, denn Verlage bieten allenfalls 30% bis höchstens 40% Rabatt, Grosshändler liegen deutlich drunter. Dann kann man sich ungefähr ausrechnen, wie lohnend das Geschäft über Amazon ist. Stattdessen habe ich mir einen Verkaufsshop über Booklooker angelegt unter folgender Adresse:
http://www.booklooker.de/MuslimischerLesekreis
Die Angebote bleiben auch hier ohne Porto (oh ja, auch das konnte ich bei Booklooker - im Gegensatz zu Amazon - frei entscheiden!).
Mittwoch, 4. Juni 2014
Bist du eine 1 oder eine 0?
Zero
Marc Elsberg
Blanvalet, Gebunden
Erschienen Mai 2014
ISBN 978-3-7645-0492-2
Nach seinem Debüt "Blackout", in dem es zwar vordergründig um das Katastrophen-Szenario des kompletten Stromausfalles in Europa ging und damit um den gesellschaftlichen Zusammenbruch, hintergründig aber um die Frage, inwiefern moderne Versorgungssysteme manipulierbar von aussen sind durch "Kracker" (von mir benutzter Begriff für Menschen, die zivilen Leuten mit Schadprogrammen und Trojanern schaden. Der echte "Hacker" gibt sich schon allein aus Prinzip nur mit den grossen Fischen ab und versucht deren Systeme zu knacken, um zu beweisen, dass er es schaffen kann bzw. sie in ihre Schranken zu verweisen), wendet sich Elsberg auch diesmal dem Thema Datenmanipulation (im Internet) zu.
Nach den langen und ausgiebigen, aber nicht lösungsorientierten Diskussionen um das Thema Datensicherheit, das ausgerechnet von einem ehemaligen NSA-Mitarbeiter in den öffentlichen Raum gelangt ist, mag sich Elsberg vielleicht ganz leicht damit beschäftigen, geht aber tatsächlich einen massiven Schritt weiter: Wie weit sind wir überhaupt manipulierbar und schlimmer noch: Sind wir so vorhersehbar, dass Algorithmen unser Verhalten im Netz und auch alltäglichen Leben im Voraus berechnen können? - Minority Report lässt grüssen....
Freemee ist ein neuer Player im weltweiten Netz und hat eigenen Aussagen zufolge schon viele Millionen Nutzer. Es bietet Apps - kostenlose und kostenpflichtige - die allesamt dem Nutzer einen entscheidenden Vorteil bieten: sie machen ihn erfolgreicher, attraktiver, glücklicher, fitter. Alles, was er dafür tun muss, ist, einen sehr langen Fragebogen so exakt wie möglich auszufüllen, sonst ist die Berechnung des Profils ja nicht wirklich vollständig und Freemee kann demzufolge auch nicht hundertprozentige, auf den Nutzer abgestimmte Apps empfehlen.
So weit, so gut. Kennen wir ja schon. Doch hier geht Elsberg in der Story weiter. Tatsächlich läuft im Hintergrund eine Art Ranking - ein Programm namens ManRank. Und wie das so ist, man kann dort jedesmal seine Werte überprüfen, ist man besser oder schlechter als der Freund oder der Nachbar? Wer ist denn bloss derArme, der da noch gar nicht aufgeführt ist? Vier Milliarden Menschen sind schon in der Statistik erfasst, der Rest ist "eine Null". "Besser eine schlechte Wertung als gar keine Wertung", so wird das im Buch gesagt, und den Ausspruch kennen wir ja auch: "Besser schlechte Presse als gar keine Presse." Bei Freemee ist alles miteinander vernetzt: Kreditkarten, Einkaufsverhalten, persönliche Daten, Freunde, Familie, Bekannte, all das machen dann die Punkte, die einen nach oben oder unten rutschen lassen können. Hat man die Jeans gekauft, die von der App empfohlen wurde? Ist man dem Rat einer anderen App gefolgt, mehr für die Schule zu lernen? Hat man ggf. Personen die Freundschaft gekündigt, weil es besser für den sozialen Status und damit auch besser für ManRank und die eigene Position in der Liste ist?
Vernetzt sind wir ohnehin in dieser digitalen Zeit, doch sollte es uns Angst machen, dass wir peu a peu steuerbar sind. Manipulierbar. Und das hat nicht nur mit der Datennutzung zu tun. Wie wäre es denn mit politischen Wahlen? Oder einer bestimmten Firma, deren Produkte dank einer App plötzlich in sind oder die zumachen kann, weil man ihre Produkte schlicht und einfach für nicht mehr zeitgemäss und gesellschaftstauglich erklärt?
Können wir Normalverbraucher und Netznutzer denn auch die Algorithmen entschlüsseln und vllt. auch verändern? Können wir überhaupt noch mithalten mit dem, was das Internet ausmacht, das sich jeden Tag ein wenig mehr ändert, ein wenig mehr vergrössert? Anders gefragt: Ist der Mensch überhaupt kompatibel mit einer Erfindung, die er nicht mehr im Mindesten verstehen kann? (ich rede hier im Übrigen vom Ottonormalverbraucher, also Zivilisten...)
Dass Marc Elsberg diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten kann ob der Komplexität des Themas, aber die Leser zum Nachdenken anregen kann, das beweist er mit diesem Buch.
Ein wunderbares Zitat aus dem Buch möchte ich euch aber nicht vorenthalten:
"Stell dir vor, deine Regierung oder die Polizei würden von dir verlangen, das du die ganze Zeit ein Kästchen mit dir herumträgst, das permanent meldet, wo du bist und was du gerade tust. Den Finger würdest du ihnen zeigen! Die Datenoligarchen dieser Welt hingegen bezahlst du auch noch dafür dass sie dich ausspionieren. Das ist die hohe Kunst der Überwachung! Darf ich dir bitte mein Geld dafür geben, dass du mich ortest und meine Daten verwertest? Von denen können die Geheimdienste dieser Erde echt was lernen!"
Marc Elsberg
Blanvalet, Gebunden
Erschienen Mai 2014
ISBN 978-3-7645-0492-2
Nach seinem Debüt "Blackout", in dem es zwar vordergründig um das Katastrophen-Szenario des kompletten Stromausfalles in Europa ging und damit um den gesellschaftlichen Zusammenbruch, hintergründig aber um die Frage, inwiefern moderne Versorgungssysteme manipulierbar von aussen sind durch "Kracker" (von mir benutzter Begriff für Menschen, die zivilen Leuten mit Schadprogrammen und Trojanern schaden. Der echte "Hacker" gibt sich schon allein aus Prinzip nur mit den grossen Fischen ab und versucht deren Systeme zu knacken, um zu beweisen, dass er es schaffen kann bzw. sie in ihre Schranken zu verweisen), wendet sich Elsberg auch diesmal dem Thema Datenmanipulation (im Internet) zu.
Nach den langen und ausgiebigen, aber nicht lösungsorientierten Diskussionen um das Thema Datensicherheit, das ausgerechnet von einem ehemaligen NSA-Mitarbeiter in den öffentlichen Raum gelangt ist, mag sich Elsberg vielleicht ganz leicht damit beschäftigen, geht aber tatsächlich einen massiven Schritt weiter: Wie weit sind wir überhaupt manipulierbar und schlimmer noch: Sind wir so vorhersehbar, dass Algorithmen unser Verhalten im Netz und auch alltäglichen Leben im Voraus berechnen können? - Minority Report lässt grüssen....
Freemee ist ein neuer Player im weltweiten Netz und hat eigenen Aussagen zufolge schon viele Millionen Nutzer. Es bietet Apps - kostenlose und kostenpflichtige - die allesamt dem Nutzer einen entscheidenden Vorteil bieten: sie machen ihn erfolgreicher, attraktiver, glücklicher, fitter. Alles, was er dafür tun muss, ist, einen sehr langen Fragebogen so exakt wie möglich auszufüllen, sonst ist die Berechnung des Profils ja nicht wirklich vollständig und Freemee kann demzufolge auch nicht hundertprozentige, auf den Nutzer abgestimmte Apps empfehlen.
So weit, so gut. Kennen wir ja schon. Doch hier geht Elsberg in der Story weiter. Tatsächlich läuft im Hintergrund eine Art Ranking - ein Programm namens ManRank. Und wie das so ist, man kann dort jedesmal seine Werte überprüfen, ist man besser oder schlechter als der Freund oder der Nachbar? Wer ist denn bloss derArme, der da noch gar nicht aufgeführt ist? Vier Milliarden Menschen sind schon in der Statistik erfasst, der Rest ist "eine Null". "Besser eine schlechte Wertung als gar keine Wertung", so wird das im Buch gesagt, und den Ausspruch kennen wir ja auch: "Besser schlechte Presse als gar keine Presse." Bei Freemee ist alles miteinander vernetzt: Kreditkarten, Einkaufsverhalten, persönliche Daten, Freunde, Familie, Bekannte, all das machen dann die Punkte, die einen nach oben oder unten rutschen lassen können. Hat man die Jeans gekauft, die von der App empfohlen wurde? Ist man dem Rat einer anderen App gefolgt, mehr für die Schule zu lernen? Hat man ggf. Personen die Freundschaft gekündigt, weil es besser für den sozialen Status und damit auch besser für ManRank und die eigene Position in der Liste ist?
Vernetzt sind wir ohnehin in dieser digitalen Zeit, doch sollte es uns Angst machen, dass wir peu a peu steuerbar sind. Manipulierbar. Und das hat nicht nur mit der Datennutzung zu tun. Wie wäre es denn mit politischen Wahlen? Oder einer bestimmten Firma, deren Produkte dank einer App plötzlich in sind oder die zumachen kann, weil man ihre Produkte schlicht und einfach für nicht mehr zeitgemäss und gesellschaftstauglich erklärt?
Können wir Normalverbraucher und Netznutzer denn auch die Algorithmen entschlüsseln und vllt. auch verändern? Können wir überhaupt noch mithalten mit dem, was das Internet ausmacht, das sich jeden Tag ein wenig mehr ändert, ein wenig mehr vergrössert? Anders gefragt: Ist der Mensch überhaupt kompatibel mit einer Erfindung, die er nicht mehr im Mindesten verstehen kann? (ich rede hier im Übrigen vom Ottonormalverbraucher, also Zivilisten...)
Dass Marc Elsberg diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten kann ob der Komplexität des Themas, aber die Leser zum Nachdenken anregen kann, das beweist er mit diesem Buch.
Ein wunderbares Zitat aus dem Buch möchte ich euch aber nicht vorenthalten:
"Stell dir vor, deine Regierung oder die Polizei würden von dir verlangen, das du die ganze Zeit ein Kästchen mit dir herumträgst, das permanent meldet, wo du bist und was du gerade tust. Den Finger würdest du ihnen zeigen! Die Datenoligarchen dieser Welt hingegen bezahlst du auch noch dafür dass sie dich ausspionieren. Das ist die hohe Kunst der Überwachung! Darf ich dir bitte mein Geld dafür geben, dass du mich ortest und meine Daten verwertest? Von denen können die Geheimdienste dieser Erde echt was lernen!"
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