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Mittwoch, 16. März 2011

Große Worte...

...im Islam sind für mich: Fitna, haram und Kuffar. Diese Worte bemühe ich mich, möglichst zu meiden, wenn ich nicht genau weiß, dass sie im Qur'an schon in diesem speziellen Kontext benutzt wurden.
Da ich nicht das Wissen habe und auch nicht die Macht habe, zu entscheiden, wer gläubig oder nicht ist, benutze ich statt dem allseits beliebten "Kuffar" das  Wort "Nichtmuslim". Es klingt nicht so harsch und kommt in der Bedeutungsebene gleich. "Fitna" ist ebenso ein solches großes Wort, dessen Bedeutungsebenen vielfältig sind. Mein Wissen reicht nicht halbsoviel aus, dass ich dieses Wort gefahrlos verwenden möchte.
Ich weiß aber sehr wohl, was für mein Seelenheil eine Gefahr darstellt, das versuche ich zu vermeiden. Und "haram"? Viele Sachen wurden im Qur'an durch Allah ta'ala als haram definiert und diese kann ich auch gefahrlos als haram titulieren. Dennoch benutze ich lieber das deutsche Wort dafür, nämlich "verboten", besonders, wenn ich mich im Umkreis von Nichtmuslimen befinde. Und das sollten insbesondere die neuen Muslime beachten: es ist schön, zu beobachten, wie das Wissen anwächst, aber man muss nicht die islamologischen Fachvokabularien durch die Gegend schmeißen. Es ist schon schwer genug, Aufsätze von einigen Gelehrten ohne Wörterbuch zu verstehen, wo viele Begriffe völlig inflationär in den Raum gestellt werden. Ich möchte mich - ehrlich gesagt - auch mit vielen Sachen nicht beschäftigen, eben, weil dies zuviel Zeit kostet, die man mit wertvolleren Dingen füllen könnte, zB. dem Qur'an-Lesen oder dem Erlernen von Tauhid und Aqida oder sich mit der Tazkiyya - der Charakterreinigung - beschäftigt. Zu diesen unnötigen Zeitverschwendern zähle ich unter anderem die Beschäftigung mit den vielfältigen Sekten und Strömungen.
Es ist ohnehin schon schwer genug, Beruf, Freizeit und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Zeitmanagement und die Prioritätensetzung ist alles. Will heißen: Es ist für mich wichtig, ein besserer Mensch zu werden, andere Menschen gut zu behandeln und  am Abend noch in den Spiegel schauen zu können. Viele haben scheinbar vergessen, dass es auch für den Aufruf zum  Islam - der Dawa - wichtig ist, nicht nur äußerlich einen Muslim zu präsentieren, sondern auch innerlich ein wohlgefälliger Mensch zu sein. 

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